FRR129: I'm sorry Dave!

Wird HAL Realität? Was ist dran am Hype rund um die "KI" und was bedeutet das alles für's Fundraising. Nachdem alle schon drüber gesprochen haben, machen Maik und Jona das nun auch.

2023, Maik Meid
Fundraising Radio
https://meid.media

Wird HAL Realität? Was ist dran am Hype rund um die "KI" und was bedeutet das alles für's Fundraising. Nachdem alle schon drüber gesprochen haben, machen Maik und Jona das nun auch. Über Hype, Disruption, zu Lernendes und Veränderungen in gemeinnützigen Organisationen.

Transcript

Begrüßung von HAL junior

[0:24] Ich kann mich nicht genau erinnern, aber irgendwann als Teenager lag ich abends im Bett und als Wunschsendung im ZDF - die Älteren erinnern sich - lief ein Film. Den fand ich zum Teil außerordentlich langweilig, unverständlich und die Affen konnte ich mir so gar nicht erklären. Erst viel später habe ich erkannt, dort zum ersten mal einen der abgefahrensten und prägendsten Filme der Neuzeit gesehen zu haben, der nicht nur bei der Story, sondern auch bei der Technik der damaligen Zeit bis heute seinesgleichen sucht.
Die Profis unter euch wissen schon seit den ersten Sekunden meiner kleinen Erzählung, worüber ich spreche.

2001 - Odysee im Weltraum. Ein Meisterwerk von Stanley Kubrick. Als Mensch, der bis heute wirklich sehr intensiv von den philosophischen Gedanken aus der Star Trek Welt beeinflusst ist, hatte ich besonderes Interesse an all den Dingen, die im Film im All vor sich gingen. Menschen in einem riesigen Raumschiff auf dem Weg zum Jupiter, um ein Signal zu untersuchen. Gesteuert von einem Computer, mit dem man so richtig reden und interagieren konnte. Dass die Pads aus der Star Trek Welt irgendwann mal in Form von Tablets und iPads einmal Realität werden würden, das war schon völlig undenkbar. Das war die Zeit der 300 Baud Akustikkoppler oder 1200 Baud Modems. Aber das wir irgendwann mal mit Computern reden würden, ausgeschlossen. Und dieses Ding, HAL, steuerte ein ganzes Raumschiff auf Kommando und, tja, tat dann auf einmal merkwürdige Dinge.

Gut für das Drama im Film, schlecht für Dave.

Irgendwie sind wir jetzt soweit. Wir reden schon länger mit Computern, aber in einer affenzahnartigen Geschwindigkeit tut sich nun technisch da draußen was, was Gesellschaft verändern wird. Das kam, wie bei HAL, alles nicht von ungefähr und ist auch nicht erst seit gestern in der Entwicklung. Aber es ist in einer Geschwindigkeit auf uns alle getroffen, die gemeinnützigen Organisationen Fragen stellt.

Und nachdem wirklich alle schon über das Thema maschinelles Lernen und die sogenannte Künstliche Intelligenz gesprochen haben, tun wir das nun hier auch.


Maik Meid:
[3:24] Und auf der anderen Seite des Jupiters, der nach Niedersachsen gereiste Brandenburger Hell Junior, Jona. Guten Morgen.

Jona Hölderle:
[3:31] Hallo, Mike. Ich muss gleich Berit zitieren und sagen, du bist schon ein Nerd, ne?

Maik Meid:
[3:36] Ich bin ein Nerd? Ne, ich glaube eher wegen Hell jetzt oder wegen Kubrick.
Oder warum? Das ist doch unsere Popkultur.

Jona Hölderle:
[3:44] Ja, ich hab den nie gesehen.

Maik Meid:
[3:46] Das dachte ich mir. Ich dachte mir das schon, nachdem wir bei einer der letzten Folgen, ja, ich ja schon gehört habe, dass hier zurück in die Zukunft bei dir nie angekommen ist.
Und sich sofort der Andreas auch gemeldet hat und gedacht hat, das kann doch nicht sein, was ist denn da kaputt? Vielleicht bist du eher der Nerd, dass du es nicht gesehen hast.

Jona Hölderle:
[4:02] Ich habe aber Zurück in die Zukunft deshalb extra für dich den ersten Teil gesehen.
Hat mir dann auch gereicht, um ehrlich zu sein, aber vielleicht sollte ich Helle auch mal sehen.

Maik Meid:
[4:12] Ja, also erstmal wirklich, zurück in die Zukunft, wir sind uns einig, okay, das ist wirklich Popkultur, einverstanden. Das ist Pop, aber Kubrick und 2001 ist Filmgeschichte.
Also insbesondere wenn du dich da auch so mal ein bisschen mit der Technik beschäftigst, da war ja noch nichts mit Computergrafiken.
Also die haben ja wirklich alles künstlich erzeugt und haben auch alles, also jede, wenn ich das richtig verstanden habe, damals beim Colorgrading ist wirklich jedes Frame einzeln noch nachgezeichnet worden und so.
Das ist wirklich, also von der Technik her abgefahren, von der Story her abgefahren.
Also ich glaube den kannst du auch 20 mal sehen in den Filmen und verstehen wirst ihn wirklich nie so richtig.

Jona Hölderle:
[4:49] Ich habe sogar Teile davon gesehen. Es gab mal so eine Phase in meiner, in Anführungszeichen, Jugend, da hat man auf WG-Partys immer irgendwo Videos und Filme stumm mit dem Beamer an die Wand gespielt.

Maik Meid:
[5:05] Und du sagst, ich bin Nerd?

Jona Hölderle:
[5:08] Ich habe das natürlich nie gemacht, aber das war wirklich so, dass es zumindest auf Berliner WG-Partys war das gang und gäbe, dass es in irgendeinem Zimmer einen Film ohne Ton per Beamer an der Wand gab.
Und da war das ein beliebter Film, der einfach so mit langsamen Szenen und so, der da immer mal wieder gespielt wurde.

Maik Meid:
[5:29] Und eben ne schöne blaue Donau. Also das ist natürlich auch, das ist auch so, also allein da auf die Idee zu kommen, einen Weltraumfilm zu drehen irgendwann in den in den 60ern, der dann wirklich auch noch mit klassischer Musik daherkommt. Das ist natürlich auch geil.

Jona Hölderle:
[5:43] Das haben die gemacht, damit du im Jahre 2023 recht freie Musik darunter stellen kannst.

Maik Meid:
[5:48] Das war auch noch ein Thema. Das ist eine andere Folge. Eine Version zu finden, die du bringen darfst. Aber das ist noch, da müssen wir eine Folge zum Thema, egal.

Jona Hölderle:
[5:58] Ja, aber wir können nachher durchaus mal das Thema Rechte ganz kurz ansprechen.

Maik Meid:
[6:02] Oh ja, oh ja.

Jona Hölderle:
[6:03] Künstliche Intelligenz, weil das durchaus auch spannend ist.
Dann hast du, also das mit dem Nerd musste ich nur, weil...
Eine gewisse Kollegin uns immer gerne als Nerds bezeichnet.

Maik Meid:
[6:15] Für den Gruß an uns.

Jona Hölderle:
[6:16] Und ich mich damit sozusagen von distanzieren möchte. Natürlich.

Maik Meid:
[6:20] Niemand ist, also der einzige Nerd hier bin ich.

Jona Hölderle:
[6:23] Und der zweite Punkt ist natürlich, dass wir ja, wie du gerade angemerkt hast, jetzt als letzte über das Thema KI reden.
Jetzt, wo der Hype quasi vorbei ist. Achso, der Hype ist vorbei.
Ja, der Hype ist total vorbei.

Maik Meid:
[6:38] Davon kriege ich nichts mit. Der halb vorbei ist.

Jona Hölderle:
[6:43] Dazu muss man sagen, dass der Maik gerade aus dem Urlaub kommt und ich gerade in den Urlaub gegangen bin, weil NRW aus irgendeinem Grund den Urlaub dieses Jahr so gelegt hat, dass er in den Sommer gefallen ist, während alle anderen jetzt hier im Herbst Urlaub haben.

Maik Meid:
[6:56] Ja deswegen müssen wir auch entschuldigen, dass du dieses mal diese Audioqualität hast, die ich versuche durch Tools noch ein bisschen nach oben zu bringen, aber es sei dir sehr gegönnt, du bist auch gerade jetzt aufgestanden und das ist so, aber das Schlimme ist, wir haben jetzt tatsächlich, du weißt, dass wir das auch tun, schon den Urlaub für nächstes Jahr gebucht und wir haben festgestellt, dass wir quasi morgen in einem Jahr erst auf unsere Lieblingsinsel fahren, also es gibt jetzt wirklich ein Jahr lang keinen Urlaub, das macht mich, das entschleudigt mich dann schon wieder weniger.

Jona Hölderle:
[7:26] Okay, es gibt aber auch die Möglichkeit, mehr als einmal im Jahr Urlaub zu machen.

Maik Meid:
[7:29] Ja, dann muss die künstliche Intelligenz, über die wir heute reden, nochmal in die Geldvermehrung oder sowas gehen. Aber vielleicht hast du da Ideen.

Jona Hölderle:
[7:39] Ja, eine Idee ist, den Urlaub nicht auf einer dänischen Insel zu verbringen.

Maik Meid:
[7:46] Ja, mag vielleicht was dran sein.

Jona Hölderle:
[7:48] Könnte schon helfen. Okay, wir wollten über das Thema künstliche Intelligenz sprechen.

Wir sprechen über "Künstliche Intelligenz"


Maik Meid:
[7:53] Künstlerteiligenz. Pass auf, Jona. Also ich setz erst mal eine Kapitelmarke hier. Du, am 7.05.2024. Guck mal in dein Kalender. Du hast jetzt einen Kalender auf, ja? 7.05.2024.
Guck mal. Da sollte bei dir hoffentlich noch eine Lücke sein.
Da ist nämlich das nächste Fundraising-Forum.
Also das Fundraising-Forum Frankfurt. Da hast du auch schon mal eine Rolle gespielt.
Und gestern hatten wir erneut Planungstreffen.
Und meine Aufgabe ist es jetzt, dir zu sagen, dass du da in 2024 einen einstündigen, pragmatisch orientierten Workshop zum Thema KI im Fundraising machen sollst.
Unabhängig davon, dass ich jetzt weiß, dass du jetzt hiermit zusagst, hört ja auch niemand zu, war jetzt hiermit so mal erstens A die Info für dich und zweitens die Frage, was machst du denn da in der Stunde?

Jona Hölderle:
[8:38] Also das Erste ist natürlich Erwartungsmanagement und das ist mit KI gerade etwa so wie mit Online-Fundraising vor, ich wollte gerade sagen, zehn Jahren, als wir ins Online-Fundraising eingestiegen sind. Du lieber Mike und ich.

Maik Meid:
[8:57] Das ist aber noch länger her. Genau.

Jona Hölderle:
[8:59] Aber das sage ich jetzt auch schon seit vier, fünf Jahren, dass das seit zehn Jahren der Fall ist.
Ich glaube, was mir in meiner in Anführungszeichen Karriere immer gut getan hat, ist ein gewisses Erwartungsmanagement.
Nämlich zu erklären, dass hier kein kurzfristiger Heilsbringer damals mit Online-Fundraising, heute mit KI, auftaucht.
Aber dass es irgendwie eine sehr schöne Erweiterung des Toolbau-Kastens ist.

Maik Meid:
[9:29] Ja, ich geh noch mal rein.

Jona Hölderle:
[9:30] Und, und, stopp, stopp, stopp. Und dass es in langfristiger Zukunft natürlich unheimlich viele Auswirkungen haben wird, die sich lohnen, jetzt schon anzuschauen, zu experimentieren, ohne jetzt schon diese Heilserwartung zu haben.
Und es gibt diesen wunderschönen Spruch, der ganz unterschiedlichen Leuten schon mehrfach zugeordnet wurde, dass die kurzfristigen Auswirkungen von Technik immer überschätzt und die langfristigen Auswirkungen von Technik immer unterschätzt werden.
Und das gilt eben auch hier wieder.
Also das wäre mein erster Teil von jetzt darfst du quer schießen.

Maik Meid:
[10:11] Ich muss mich sehr zurückhalten, weil ich sage mal, ich habe mich vor einigen Jahren sehr stark beim Thema Blockchain raus aus dem Fenster gelehnt und mich so dermaßen blamiert auf der lange Sicht.

Jona Hölderle:
[10:22] Die lange Sicht ist ja noch nicht geklärt.

Maik Meid:
[10:24] Ja doch, die ist eindeutig geklärt. Das ist letztendlich Bullshit.

Jona Hölderle:
[10:29] Freut mich, dass du mir dazu stimmst.

Maik Meid:
[10:31] Ja, aber es hat lange gebraucht bei mir, um da auch so einen entsprechenden Wandel hervorzuholen.
Und wir haben auf der anderen Seite aber auch eine andere Entwicklung beide gemeinsam erlebt.
Und das ist das Thema Social Media, wo wir gerade in der Gemeinnützigkeit, ich glaube auch gesellschaftlich, aber besonders in der Gemeinnützigkeit über ganz viele Jahre vergessen haben, da ein besonderes Augenmerk drauf zu legen und eigentlich erst festgestellt haben, als es zu spät war, sich mit der Thematik wirklich intensiver auseinanderzusetzen.
Zu setzen. Und jetzt haben wir hier wieder so ein Thema und jetzt könnte man sagen, naja, geht das möglicherweise eher so in die Richtung Blockchain, wo alle jetzt erstmal aufschreien und alle wollen irgendwas, wollen wissen worum es da geht oder ist es eher tatsächlich so ein Social Media Thema, wo man sagt, das verändert ganz massiv Dinge und es geht eben nicht mehr weg und ja, die Konservativen warten ab und die Pragmatischen auch und gucken so ein bisschen rein und die Progressiven springen jetzt komplett auf.
Wo liegt denn die Wahrheit?

Jona Hölderle:
[11:25] Ich bin jetzt noch am Überlegen, ob ich den Social Media Vergleich so passen finde. Nein, aber ich würde anders als beim Thema Blockchain auf jeden Fall von einer massiven Veränderung ausgehen.
Und da passt der Social Media Vergleich vielleicht dann schon, und zwar eben auch auf dieser gesellschaftlichen Ebene. eben.
Also wir haben so viel Media...
Eigentlich viel begleitet, aber natürlich häufig auf so einer Marketing-Sicht, wie können wir das jetzt nutzen? Oh cool, hier haben wir auf einmal Zugriff auf gewisse Leute.

Maik Meid:
[12:07] Ja, aber Jörg zum Beispiel hat ja auch sehr stark sich damals engagiert für das Thema Policies, du erinnerst dich. Habt ihr doch beide gemeinsam sogar noch ein Buch geschrieben.

Jona Hölderle:
[12:14] Das haben wir gemeinsam gemacht, ja.
Aber ich würde trotzdem sagen, nicht auf Organisationsebene.
Auf Organisationsebene würde ich sagen, wird das halbwegs ordentlich eingeschätzt.
Aber ich zumindest habe das auf gesellschaftlicher Ebene trotzdem unterschätzt.
Und auch diese Vermischung von dem, was wir jetzt ja gerade haben, von diesem Hype Social Media, wie TikTok, aber auch Teile von YouTube und mittlerweile auch Teile von Instagram und Co.
Also dieses Nicht-mehr-auf-diesen-sozialen-Grafen, also auf dem ich erfahre, was meine Freundinnen und Freunde machen oder was die machen, die ich mal abonniert habe, wie auch immer man das in den verschiedenen Netzwerken nennt, das würde ich schon sagen, habe ich unterschätzt.
Und ich glaube, Da kommen wir jetzt beim Thema KI, AI, Machine Learning, da kannst du noch ganz viel zu den Begriffen gleich sagen.
Ich sage jetzt der Einfachheit halber wohlwissend, dass es unter komplex ist, trotzdem einfach mal AI, dass wir auch hier zwei Ebenen haben.
Die eine, wie können wir das für unsere Arbeit nutzen?
Und da bin ich total fasziniert, interessiert, Cool.

[13:36] Auch wenn auch da natürlich gilt, deshalb meinte ich gerade, der erste Hype ist vorbei, jetzt merkt man halt schon, kann halt noch kein Mailing fertig schreiben, macht das jetzt hier irgendwie so viel Sinn, nachdem man es mal ausprobiert hat.
Und auf der anderen Seite aber diese gesellschaftliche Auswirkung im Großen und die gesellschaftliche Auswirkung im Kleinen, die dann eben wieder unsere Arbeit, Fundraising, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit angeht.
Und das ist etwas, was ich ganz, ganz spannend finde und was ich auch beim Thema Social Media schon spannend finde, nämlich die Frage, selbst wenn ich das Ganze nicht mache, selbst wenn ich sage, Hey, 100% menschliche Kommunikation.
Welche Auswirkungen hat dann KI auf uns?

HYPER HYPER!


Maik Meid:
[14:24] Aber lass uns nochmal einen Schritt zurück gehen. Du bist ja gesagt, du bist kein Nerd, nur ich wäre Nerd, aber ich unterstelle dich jetzt trotzdem mal in die Kategorie Nerd.
Für dich und vielleicht auch für mich ist dieses ganze Thema maschinelles Lernen und irgendwie AI und so, das ist ja vom Thema her, ist ja ein alter Hut.
Da fängst du ja schon fast an zu gähnen. Also vor 15 Jahren war das ja im Prinzip schon Thema und wenn man es entzaubern würde, könnte man ja auch sagen, im Prinzip ist eine künstliche Intelligenz, Artificial Intelligence, maschinelles Lernen nichts anderes als eine ständige, wenn dann, Verknüpfung von Computern.
Es ist komplexer, ich weiß, aber im Prinzip existiert es ja schon sehr lange.
Und dann gibt es ja immer so eine Metapher. Ich habe gerade nochmal versucht vor der Folge die Quelle zu finden. Ich habe sie jetzt gerade nicht mehr gefunden, aber ich glaube, ich habe sie auch aus der Freakshow.

[15:09] Dazu gleich nochmal als Verweis nochmal einen Hinweis. Es gibt diese Metapher, wie kommt es denn jetzt eigentlich, dass wir so eine Beschleunigung feststellen und dass wir momentan irgendwie kaum ein anderes Thema wahrnehmen.
Und dann gibt es diese Metapher vom Bahnsteig. Du stehst am Bahnsteig und siehst am Ende des Horizonts irgendwo einen Zug auf dich zukommen und denkst dir, oh der ist aber noch weit entfernt, ich kann mir noch einen Kaffee holen.
Und dann gehst du wieder zurück zum Bahnsteig und stellst fest, aber der ist ja immer noch weit entfernt und irgendwann rauscht der mit einer affenzahnartigen Geschwindigkeit an dir vorbei und geht dann auch wieder in Richtung Horizont, genauso schnell weiter wie er gekommen ist und du stehst am Bahnsteig und hast einfach den Aufsprung verpasst.
Und ich sag mal so, das Thema ist nicht neu, jetzt auf einmal clashed es uns aber.
Der Kollege Sebastian von Unicef hat vor ein paar Jahren eine Abschlussarbeit zum Thema maschinellen Lernen geschrieben. Die Marlena Wiemers hat eine Masterarbeit zum Thema AI geschrieben, vor Jahren schon. Das heißt, das Thema ist ja nicht neu.
Jetzt auf einmal passiert da was. Warum ist es jetzt und warum ist es ja nicht nur in der Gemeinnützigkeit so, es ist ja gesamtgesellschaftlich, dass dieses Thema gerade medial mehr als präsent ist und gerade zum aktuellen Zeitpunkt ploppen ja auch gefühlt jeden Tag neue Tools auf.
Wieso ist es jetzt und wieso haben wir das, ich weiß gar nicht, ob man die Frage beantworten kann, aber wieso haben wir das über Jahre lang verschleppt und nicht realisiert?

Jona Hölderle:
[16:26] Ich würde mal einen Erklärungsversuch starten, der zwei Ebenen hat.
Das eine ist, und dann ist es eben doch jetzt gerade ein Hype.
Und Hype jetzt nicht im Sinne von, das ist alles Quatsch, der in einem halben Jahr wieder vergangen ist.
Aber es ist ein Hype in dem Sinne, dass jetzt gerade extrem viel Aufmerksamkeit drauf gelenkt wird, extrem viel Geld in den verschiedenen Ebenen gerade darauf geschmissen wird, dass extrem viel.

[17:02] Konkurrenz jetzt entstanden ist, gerade unter den vier, fünf großen Playern, die damit jetzt auch mit Sachen rausgehen, die sie schon so in der Schublade hatten, aber vielleicht eigentlich noch nicht jedem zeigen wollten.
Aber wenn jetzt die einen damit rausgehen, dann können wir, zum Beispiel Google, nicht sagen, oh nee, da lassen wir jetzt den ganzen Fame sozusagen bei den anderen.
Also ein gewisser Hype ist da einfach mit drin und jetzt kommt das Ganze raus.
Jetzt macht jeder was damit. Es gibt gerade unheimlich viele Firmen, die behaupten, ja, wir machen jetzt neue AI, wo man sagt, ja, eigentlich machen die eben das, was es vor einem Jahr auch schon gab, aber jetzt mit einer ganz anderen Aufmerksamkeit.
Und das andere hat was mit Mensch und Sprache zu tun.

[17:52] Der große Schritt ist ja gerade nicht, dass die Intelligenz viel intelligenter geworden ist, sondern dass sie jetzt dieses Interface von menschlicher Sprache bekommen hat.
Also dass eben gerade diese GPT-Modelle, Large Language Modelle, das was jetzt eben gerade als Chat-GPT so bekannt ist, auf einmal über Sprache funktioniert und damit so in Anführungszeichen menschlich geworden ist, dass du auf die Idee kamst, einen Trailer mit Hell an den Anfang zu stellen.
Also, dass wir auf einmal etwas haben, das eben vermenschlichbar ist.

[18:37] Mit einer Fundraiserin mich letztens unterhalten, die hat ihrer KI, ihrem Jetski-PT dann auf einmal einen Spitznamen gegeben und unterhält sich jetzt.
Ja, du lachst.

Maik Meid:
[18:52] Ja, ich lache deshalb, weil ich gestern Abend PT auf dem iPhone installiert habe und der wirklich so als persönliche Assistent so rüberkommt und du kannst dann einstellen, wie persönlich soll der eigentlich sein.
Und der versucht ja dann irgendwie auch durch seine Art und Weise irgendwie so eine Persönlichkeit darzustellen und sich auch irgendwie an dich ranzuschmusen, sag ich mal.
Deshalb schmunzle ich nicht, weil die Kollegin so doof ist, dem einen Namen zu geben, sondern im Gegenteil, weil es mich auch erwischt hat.

Jona Hölderle:
[19:20] Und weil das halt cool ist. Und das meine ich aber mit Interface.
Auf einmal haben wir hier ein Gegenüber.
Und das kennen wir auch schon aus alten Studien.
Es gab vor ein paar Jahren schon mal eine Studie, wir haben alle dann über die Japaner gelacht, über auch Chat-Funktionen und Sprachfunktionen in der Betreuung von psychischen Erkrankungen und auch in der Betreuung von alten Menschen, selbst wenn ich weiß, dass das nur standardisierte Sachen sind.

Maik Meid:
[19:52] Tamagotchis, war nix anders.

Jona Hölderle:
[19:53] Sogar noch zwei Schritte weniger, dass es funktioniert, weil ich ihn gegenüber habe.
Und diese Large-Length-Modelle haben uns jetzt ein Interface gegeben, haben uns jetzt eine Möglichkeit der Kommunikation gegeben, die auf einmal eben eine einfache Bedienung ermöglicht hat.
Und wenn wir ehrlich sind, vor – ich muss überlegen, wann es geklappt hat – Aber vor anderthalb, zwei Jahren haben wir ja auch alle mit KI gearbeitet, weil wir auf einmal eine Google-Suche benutzt haben, die hinten dran auch einen gewissen Teil Machine Learning haben, weil wir einen Instagram-Algorithmus hatten, der dahinter Machine Learning hat.
Aber da haben wir es eben gefühlt nicht selber angewendet.
Und das ist aus meiner Sicht der große Schritt, der jetzt gerade passiert ist.

Maik Meid:
[20:44] Die Vermenschlichung, okay. Ich verstehe die Frage.

Jona Hölderle:
[20:45] Die Vermenschlichung und aber eben auch – und das ist ja jetzt aus einer Nerd-Perspektive – das Faszinierende, es ist hier ein neues Interface dazu gekommen, was bisher eben nie richtig funktioniert hat.
Sprache. Ich hab mit meinem Pentium 2 irgendwie so ein Sprachdiktierprogramm auf dem Rechner gehabt.
Und es hat nie richtig geil funktioniert. Selbst dieses blöde Siri oder dieses blöde Alexa hat nie richtig cool funktioniert, dass man das Gefühl hatte, das läuft jetzt.
Und das ist jetzt eben anders. Es hat auf einmal ein Sprachniveau erreicht und Sprachverständnis-Niveau, das eben funktioniert.
Und jetzt mal ganz unabhängig davon, was es rausspuckt, alleine, dass es das aufnimmt und damit etwas machen kann, ist auf einmal eine ganz neue Funktion.
Und gefühlt hatten wir sowas seit der Erfindung des Touchscreens nicht mehr, dass es ein neues Interface gibt, das wirklich etwas verändert.
Und das macht, glaube ich, schon einen großen Unterschied, warum das jetzt auf einmal faszinierend ist.
Lassen wir mich noch kurz den dritten Punkt, auch wenn ich gesagt habe, dass ich nur zwei Punkte habe, hinzufügen, warum wir uns jetzt gerade so krass damit beschäftigen.
Und der dritte Punkt ist natürlich, dass dass wir hier in so einer...

[22:06] Fundraising-Bubble in so einer Büromenschen-Bubble sind, also in einer Blase von Menschen, die eben mit Computern arbeiten und als Output in der Regel Text oder Bild haben.
Und das jetzt eben ein Anwendungsfall ist, der explizit gerade auf dieses Thema Text- und Bild-Output funktioniert.

[22:30] Also, dass wir eben als, ja, das, was wir zurückbekommen von der KI, jetzt nicht ein selbstfahrendes Auto haben, sondern dass wir jetzt eben einen Text haben oder ein Bild haben.
Und das ist natürlich etwas, was uns jetzt einfach in unserer Profession, aber eben auch alle anderen, die jetzt gerade darüber schreiben, weil sie nun mal Schreibende sind oder Medienschaffende, dass das uns jetzt eben gerade auch besonders betrifft.
Und das ist ja schon eine Faszination, weil bis vor zwei Jahren haben wir immer darüber geredet, was passiert, wenn jetzt auf einmal Lastwagenfahrerinnen und Fahrer ersetzt werden durch selbstfahrende Autos. Das hat mit deinem Alltag nichts zu tun.
Ja, nee, aber das sind immer so Technik-Zukunftsphantasien.
Und jetzt merken wir auf einmal, dass das, was KI gerade am stärksten beeinflusst, auf einmal diese ganzen White-Colour-Jobs sind, also diese Bürojobs, dass das auf einmal die Frage ist, oh, wie ist es denn, wenn ich so mittelprächtiger Grafikdesigner in Hatten bin?
Was macht das mit meinem Job? Das heißt, wir haben auf einmal eine andere Ebene, auch andere Jobs, die davon betroffen sind, und nicht mehr so dieses Klassische, jetzt kommt halt dann die nächste maschinelle Revolution, die die Jobs von unten aufrisst und dann irgendwie eine Transformation hervorruft.

Disruption oder Hype?


Maik Meid:
[23:56] Da schauen wir gleich mal rein in das Thema Jobs, auch für gemeinnützige Organisationen, aber nochmal zusammengefasst heißt das ja, wir haben auf der einen Seite schon was mit einer disruptiven Qualität, also mit Dingen, die da kommen, die wirklich ganz viel, ganz massiv verändern können.
Ich glaube übrigens auch, ist auch nur Spekulation, aber da geraten Jetzt!

[24:17] Tarnen ins wanken wie auch google die ja bislang irgendwie noch nichts geliefert haben und auch apple hält sich da sehr sehr stark hinten vor also abwarten was da was da tatsächlich jetzt passiert also auf der einen seite sehr disruptiv auch wirtschaftlich gesellschaftlich sowieso und auf der anderen seite eben auch ne ich will jetzt mal schon fast panikartige, Reaktivität von Firmen von von Produkten stelle ich fest, die auf einmal jetzt schnell nochmal ein Update fahren was Software angeht wo immer noch jetzt so ein AI Button noch dabei ist ja also sprich um überhaupt noch mitreden zu können müssen wir jetzt auch irgendwas mit AI machen.
Also ich gucke auch da nochmal so ein bisschen auf die auf die fanfärbigen Software Welt wo viele Sachen schon seit ganz vielen Jahren im Hintergrund einfach gut funktionieren gerade bei den großen Datendienstleistern die berechnen ja schon Dinge die tun auch schon Dinge, haben wir es nur nie wirklich in irgendeiner Form als AI oder sonst was bezeichnet, sondern es kam hinterher immer irgendeine berechnete Kennzahl raus, die schon sicherlich in dem Ansatz von dem war, was wir heute erleben, aber jetzt ist auf einmal auch da so ein Hype-Cycle da, also irgendwo zwischen Disruption und Hype, irgendwo liegt jetzt die Wahrheit und das lasst uns doch jetzt mal in der kommenden Zeit mal so ein bisschen gucken, in die Realität von gemeinnützigen Organisationen und vom Fundraising zu bringen.
Und ich habe tatsächlich mal, ich habe mir fest vorgenommen, nicht mehr als dreimal Chatshippity in diesem Podcast zu sagen, aber ich sage es jetzt, also ich habe ...

Jona Hölderle:
[25:42] Du dumm.

Maik Meid:
[25:43] Du dumm. So, ich habe tatsächlich mal Chatshippity gefragt, also ich, pass auf, hier ist mein Podcast, hier sind meine Podcasts, guckt ihr die mal an.
Und jetzt möchte ich mit dem Jona eine weitere Folge machen zum Thema KI im Fundraising im Stil der bisherigen. Worüber sollten wir denn mal reden?
So, und da hat mir Chachipiti auf den ersten Blick mal fünf Sachen rausgeschmissen.
Und die fand ich jetzt am Anfang gar nicht mal so schlecht, ob ich die jetzt in der Reihenfolge passen und eins hat mir auch noch gefehlt, aber er hat mir zum Beispiel als allererstes gesagt, naja, guckt doch mal die KI-gestützte Spendenakquise.

[26:20] Wie kann KI genutzt werden, um potenzielle Spender zu identifizieren und anzusprechen?
Welche Datenanalyse und Machine Learning Techniken können dabei helfen?
Sinnvoll, da kann man mal drüber reden.
Als zweites sagt er mir, ja, die Personalisierung von Fundraising-Kampagnen.
Wie kann KI dazu beitragen, Spenden auf Rufe und Botschaften individuell anzupassen und auf die Interessen und Präferenzen der Spender zuzuschneiden?
Macht aus meiner Sicht auch Sinn. Ob das jetzt Punkt 2 wäre von der Wertigkeit her, müssen wir nochmal gucken, aber ich habe auch nicht nach Wertigkeit gefragt.
Punkt 3 war eine effiziente Ressourcennutzung.
Wie kann KI eingesetzt werden, um interne Prozesse und Verwaltungsaufgaben im Fundraising zu automatisieren und zu optimieren. Welche Vorteile ergeben sich daraus für gemeinnützige Organisationen? Ich glaube, das ist ein Kernthema in gemeinnützigen Organisationen, genau diese Dinge zu tun.
Punkt 4, Ethik und Transparenz. Welche ethischen Fragen und Herausforderungen ergeben sich durch den Einsatz von KI im Fundraising? Wie können gemeinnützige Organisationen sicherstellen, dass KI verantwortungsvoll und transparent eingesetzt wird. Super Thema!

[27:23] Wäre ja schon schön, wenn wir den Transparenzkriterium Nummer eins überhaupt erst mal erfüllen würden in den Organisationen.
Da habe ich so ein bisschen Schiss, dass wenn wir uns über Ethik von KI unterhalten, dass wir die andere Selbstverständlichkeit von Transparenz dann gerne auch mal erst mal vergessen oder nicht weiter angehen. Und das letzte, was er mir gegeben hat, ist das Thema langfristige Auswirkungen.
Also, wie könnte sich der Einsatz von KI langfristig auf das Fundraising und die Gemeinnützigkeit an sich auswirken? Welche Chancen und Risiken sind damit verbunden?
Und ich hab dann gesagt, na, ich hätte gerne auch noch ein bisschen was zum Thema Kosten. Also, was für ein Kosten-Nutzen-Relation hat denn das Ganze?
Und ich fand so fürs Erste, fand ich diese fünf Punkte erstmal durchaus akzeptabel für einen gewissen Ansatz.
Und gerade das Thema Effizienz und Ressourcennutzung sorgt dann aus meiner Sicht, um jetzt mal einen Einstieg in die Diskussion zu finden, natürlich auch wieder für was, was hier auch bei uns gerne Lieblingsthema ist, nämlich das Thema Readiness und das Thema Angst und das Thema ja ein bisschen Angst vor Veränderung.
Was bedeutet das für meine Organisation?
Also wie verändert sich nicht unbedingt die Arbeit? Ich glaube, dass die Arbeit am Menschen und am Projekt selber sich vielleicht gar nicht so massiv verändern wird, aber was heißt denn das für mich? Was heißt denn das für meinen Job? Was heißt das für meine Abläufe?

[28:43] Werde ich überhaupt noch gebraucht? Was kann sich anpassen? Letzte Schleife da drin.
Ich habe mal gestern über ein bisschen Prompt Engineering mal versucht, eine Ads-Kampagne zu starten mit Vorschlägen für Google Ads.
Das hat aus meiner Sicht sehr gut funktioniert. So, und dann kann man ja auch hinterfragen, naja, hm.
Um jetzt nicht sofort auf die Texter und Texterinnen einzugehen.

[29:10] Da kommt was. Was passiert mit den Organisationen und wie sollten sie sich dem Thema nähern? Ich glaube, das sind die Fragen der kommenden Zeit.
Neben den ganzen anderen Dingen, die wir alle noch so in den Organisationen auch erleben.

Jona Hölderle:
[29:29] Ich will jetzt natürlich gleich zu den Auswirkungen und… Das machen wir noch nicht, das machen wir nachher.
Der Mike setzt übrigens Kapitelnmarken.

Maik Meid:
[29:39] Ja, habe ich gerade auch wieder gemacht.

Jona Hölderle:
[29:42] Vorherigen Teil überspringen möchte, kann das gerne tun.

Maik Meid:
[29:46] Kurzer Explainer hier, also Kapitelnmarken für all diejenigen, die mit einem vernünftigen Podcatcher unterwegs sind.
Das ganze über irgendwelche komischen Podcastplayer hören, da gibt es dann die Möglichkeit, sich zwischen den einzelnen Bereichen dieses Podcasts mit den Rechts- und Links-Buttons durchzuklicken und dann auf die einzelnen Themen direkt zu kommen. Haben wir übrigens bei jeder Podcast-Folge diese Kapitelmarken.
So, jetzt hast du noch zehn Sekunden mehr gehabt, um drüber nachzudenken, was du mir antwortest.

Jona Hölderle:
[30:13] Das waren nochmal die Fragen.

Maik Meid:
[30:17] Also diese ganzen Fragen, die jetzt kommen, die die KI einfach jetzt stellt, die kommen ja jetzt auf die Welt der Organisation einfach obendrauf.
Ja, man kann es jetzt aussitzen und kann sich mit den Themen beschäftigen, wenn sie dann da kommen und man kann sagen, okay, ich verstehe, da tut sich jetzt was, aber wie, womit müsste ich mich als erstes beschäftigen, wo geht es eigentlich los?

Jona Hölderle:
[30:38] Ich würde noch mal kurz versuchen, drei Kategorien aufzumachen, und das ist aus einer Arbeitgeberin-Sicht die Frage, wo ist denn jetzt eigentlich KI, Machine Learning und so weiter und so fort drin?
Und da haben wir letzten Endes die Frage, ist das so in externen Diensten, die wir haben, zum Beispiel eben in unserer Software, in unserer Fundraising-Software, in unserem CRM, Customer Relationship Management.

[31:12] Dann haben wir diese Extra-Tools, wo wir jetzt – und ich habe mir das nicht vorgenommen – durchaus mal als die zwei großen Ebenen eben diese Large-Language-Modells, also Chat-GPT und auf der anderen Seite vielleicht die Bildgenerierenden, wie mit Journey, sehen können.
Also, die kann sich, böse gesagt, einfach jeder Mitarbeitende selber nehmen, kann damit einfach schon mal ein bisschen experimentieren, kann damit was machen und das dritte ist dann die Ebene der IT, also wo sind wir aktiv am Anschaffen, am Integrieren, am Machen, also müssen aber auch als Organisation proaktiv werden, um zum Beispiel eine Software zu schaffen, verschiedene Datenpunkte ausliest und Ähnliches.
Und ich glaube, die einfachste Ebene ist natürlich die jetzt dieser externen Reihen KI-Anwendungen, also eben dieser Chats und bildgebenden Varianten, die relativ einfach nutzbar sind.
Da kann man jetzt darüber diskutieren, ab wann geben wir da personenbezogene Informationen rein.
Dann wird das Ganze natürlich schnell komplex, aber erstmal kann ich mich eben einfach mit den Teilen unterhalten, kann mir von denen Tipps geben lassen, kann mir Dinge formatieren lassen, kann mir Ratschläge geben lassen.

Maik Meid:
[32:35] Ja, Wissen zusammenfassen lassen, sowas wie hier ist ein PDF mit 300 Seiten, fass es mir mal zusammen in einer Seite.

Jona Hölderle:
[32:44] Zitate rausholen lassen und all diese schönen Dinge. Und das ist etwas, wo ich gerade sagen würde, zumindest alle, die in diesem medienschaffenden Bereich, also Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, wie auch immer diese Abteilung in der einzelnen Organisation heißen, oder wie auch immer die einzelnen Personen ihre Jobs bezeichnen, aber alle, die sozusagen als Output Text generieren oder Medien generieren.

Maik Meid:
[33:18] Medien, genau, Medien bitte.

Jona Hölderle:
[33:19] Medien, ja ja. Also da würde ich es jetzt einfach als fahrlässig sehen, nicht zumindest den eigenen Spieltrieb anzuschmeißen und einfach mal zu machen.
Und dementsprechend vielleicht eben auch als Organisation mal zu klären, können die das, dürfen die das, kriegen die da vielleicht auch ein bisschen Zeit für, gibt es da Austauschmöglichkeiten innerhalb der Organisation, gibt es dort irgendwie Möglichkeiten, sich erstmal mit zu beschäftigen.
Also noch gar nicht auf einen Nutzen betrachtet, sondern erstmal einfach, Mitarbeitende brauchen die Möglichkeit, hier Erfahrungen zusammen zu machen.

Maik Meid:
[33:56] Den Schraubendreher in die Hand zu kriegen, um mal anzufangen zu schrauben und zu drehen, zu wissen, wie man Prompts generiert, was da funktioniert, was ein Priming ist und so weiter. Genau.

Jona Hölderle:
[34:06] Und einfach um zu gucken, kann ich mir vorstellen, dass das jetzt schon meinen Arbeitsalltag beeinflusst oder stell dir vor, das Ganze wäre jetzt gut, im Sinne von zuverlässig, wie würde es dann meinen Arbeitsalltag beeinflussen?

Maik Meid:
[34:23] Und da kann ich übrigens aus der eigenen Erfahrung sprechen.
Irgendwann gibt es dann so einen Moment, dann hast du irgendwann ausprobiert, eine Sache, die du vielleicht mal nur ausprobieren wolltest und stellst fest, jetzt setze ich sie mal tatsächlich fürs echte Leben ein und stellst fest, das hat mir jetzt gerade eine Stunde Zeit erspart.
Oder das hat mir gerade vielleicht sogar einen halben Tag an Zeit erspart.
Wenn man einmal so einen Punkt hatte, ich hatte den auch vor einigen Wochen, wo ich was gemacht habe und festgestellt habe, Wie ging das jemals ohne?
Und ich glaube, das ist bei jedem Menschen individuell, wo du dann feststellst, warum um alles in der Welt packe ich da noch so viel Zeit rein?
Und ab dem Moment hast du verloren oder gewonnen, je nachdem, wie du es siehst.

Jona Hölderle:
[35:04] Und um das jetzt aufs Thema Fundraising runterzubrechen, glaube ich, dass jede Fundraiserin, auch jetzt wirklich egal in welcher Position, da einen Mehrwert hat. Und ich würde den Mehrwert beschreiben, als stellt euch vor, ihr bekämt eine...

[35:25] Unerfahrene studentische Hilfskraft, ohne unerfahrene studentische Hilfskräften zu nahetreten zu wollen.
Also jetzt nicht diese super studentischen Hilfskräften, die wir gerade in NGOs ja manchmal auch haben, die gefühlt eigentlich die besseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären, sondern jetzt wirklich jemand, ich hatte das mal, weil ein Nachbar von mir halt noch so ein studentisches Praktikum brauchte, der hat aber BWL studiert, hatte auch keine Ahnung vom Fundraising.
Der war einfach bequem und wollte das halt in der Nähe machen, war noch vor Pandemie.
So, und dann hatte ich da auf einmal eine studentische Hilfskraft für drei Monate, keine Ahnung vom Fundraising, keine Ahnung von Marketing, Bachelor, zweites Jahr.
So, jetzt kann sich jeder so grob was darunter vorstellen. Und stellt euch vor, ihr habt so jemanden an eurer Seite.
Ihr könnt also Aufgaben rausgeben, aber könnt ihr jetzt erst mal nicht so viel erwarten.
Und ich habe zum Beispiel damals die Aufgabe rausgegeben, suche mir mal Fotos raus für meine Präsentation und habe dann so 20 Themen für Fotos rausgegeben.
Der Kollege hat mir jeweils ein Foto rausgesucht aus Bilddatenbanken und die waren alle schrecklich.

[36:39] Ich konnte damit einfach nichts anfangen. Der hat nicht verstanden, was ich wollte. Und dann habe ich gesagt, Moment mal, such mir jetzt mal zu jedem dieser Themen, die ich dir gegeben habe, acht Fotos raus.
Wie gesagt, der muss sein Praktikum machen, ich konnte Zeit relativ verplempern.
Auf jeden Fall hat er dann für jedes Thema acht Fotos rausgesucht und ich hatte bei jedem Thema eins davon dabei, was mir geholfen hat.
Und dementsprechend hatte ich dann nicht mehr die Aufgabe, das ganze Internet nach passenden Fotos auszusuchen, sondern ich musste mich zwischen acht Fotos entscheiden und gucken, ob da was Gutes dabei ist.
Und das ist so die Ebene, auf der mir persönlich gerade diese Tools helfen.
Also, ich gebe eben raus, gebe mir Ideen für, keine Ahnung, Google-Ads-Titel, und dann schmeiße ich zwei Drittel davon weg, weil die sind einfach jetzt nicht das, was ich erwartet habe.
Aber wenn ich das jetzt einer unerfahrenen Studentenhilfskraft gegeben hätte, dann wäre das eben genauso. Ich gebe mir Ideen und davon wären sicherlich ein paar gute dabei.

Maik Meid:
[37:44] Ja, aber da ist aber auch, wenn du dann aber das richtige Handwerkszeug nimmst, du hattest das gerade schon mal erwähnt, richtig Priming betreibst, dann funktioniert es auch wieder anders. Also wir müssen alle neu Handwerkszeug lernen.

Jona Hölderle:
[37:55] Dann kommen wir vielleicht auf 50 Prozent. Vielleicht kommen wir auch auf 70 Prozent.
Was ich meine ist, ich glaube, man darf gerade nicht enttäuscht sein, wenn da noch nicht die Wahrheit rauskommt, wenn da nicht das perfekte Mailing rauskommt.
Das kriegen wir jetzt alle fanfaisenden Kolleginnen und Kollegen, die ich kenne, die jetzt über KI reden, geben dem irgendwie auch mal gerne auch ein bisschen mit Priming im Sinne.
Priming bedeutet der KI vorher zu sagen, in welche Rolle sie sozusagen schlüpfen soll.
Und dann kommt halt irgendwie ein Text bei raus. Und das ist natürlich alles nicht geil.

Maik Meid:
[38:32] Aber in fünf Jahren sieht das anders aus.

Jona Hölderle:
[38:35] Erstens kann das in Zukunft anders aussehen. Aber zweitens ist es jetzt schon, und deshalb meine Analogie der Studenten-Schulter-Hilfskraft, ist es jetzt schon so, dass man teilweise Sätze davon verwenden kann, dass man sich an der Struktur bedienen kann, dass man Ideen davon übernehmen kann.
Und dass das einen selber dann vielleicht 25 Prozent, vielleicht 50, andere vielleicht nur 10 Prozent produktiver macht.
Für diesen Bereich ist das, glaube ich, einfach jetzt schon hilfreich.
Und wenn wir dann eben uns vorstellen, stellt euch vor, diese Teile werden in zwei Jahren viermal so gut, was auch immer, dann wird das ja immer hilfreicher.

Maik Meid:
[39:13] Und das ist jetzt genau der Punkt. Spätestens seit Corona wissen wir alle, was exponentielles Wachstum ist.
So und ich weiß nicht, welche Folge das hier im Podcast war, zwei, drei Folgen her, da haben wir auch schon mal über das Thema KI ganz kurz gesprochen und da ging es ja um zurück in die Zukunft, du erinnerst dich.
Und dann habe ich versucht damals mit einem Bildgenerator irgendwie noch das eine oder andere Podcast-Cover hinzukriegen, was nur so mehr gewesen ist.
Das ist jetzt ein halbes Jahr her.
Mittlerweile zucken wir überhaupt gar nicht mehr, dass die Serie jetzt total anders aus. Also wir haben innerhalb von kürzester Zeit einen so dermaßigen, einen so großen, ich sag mal, Wissensgewinn.

[39:55] Gehabt, allein jetzt zweites Mal ChatGPT gesagt, in den Models war ChatGPT von 3,5 auf 4, war jetzt auch nochmal ein massiver Gewinn innerhalb von einem halben Jahr oder vielleicht auch nur von einem Vierteljahr, sodass wir überhaupt gar nicht die Ahnung haben werden, wo wir in zwei Jahren sind.
Das heißt, ich persönlich glaube und das ist jetzt, was auch wie gesagt, ich habe mich schon mal blamiert mit dem Thema Krypto und Blockchain, Aber auch da glaube ich, dass wir keine Kristallkugel anschmeißen brauchen, um zu wissen, dass wir in zwei Jahren in einer anderen Welt leben werden, was das Thema angeht.
Und die Frage ist, ob es nicht dann sogar schon fast zu spät ist, sich mit den Basics zu beschäftigen.
Also sprich, jeder sollte jetzt vielleicht gerade mal seine studentischen Hilfskräfte und sich selber mal irgendwie in den Hintern kneifen und sagen, ich muss das jetzt auf den Schirm kriegen, ansonsten ist es zu spät.

Jona Hölderle:
[40:46] Ja, also zum einen, jetzt sagst du zwei Jahre.
Wir haben auch noch das Teil der Enttäuschung vor uns.
Das wird auch hier passieren. Also es gibt diesen Gartner-Hype-Cycle, der so Hypes beschreibt, der immer sagt, ja, es gibt irgendwie einen Auslöser und dann gibt es die überspitzte Erwartung, dann das Teil der Desillusionierung und dann kommen wir irgendwann zur Produktivität.
Und ich wäre mir zum Beispiel nicht sicher, ob wir in zwei Jahren da sind.
Ich bin mir sicher, dass wir dorthin kommen.
Aber auch hier wird es eben keine exponentiellen Sprünge machen, aber es wird dann eben auch technisch zu Plateaus kommen, wo wir vielleicht irgendwo nicht weiterkommen.
Ich würde auf der anderen Seite aber einen bisschen optimistischeren Punkt, was Abwarten angeht, einbringen.

Maik Meid:
[41:40] Ich bin hier immer der Pessimist, du bist der Optimist.

Jona Hölderle:
[41:43] Und zwar glaube ich, dass es bei ganz vielen Themen für ganz viele Organisationen auch in Ordnung ist, abzuwarten.
Und sowohl auf einer Skill-, also auf einer Fähigkeitenebene, als auch auf einer Organisationsebene.
Und ich finde es deshalb vollkommen in Ordnung, jetzt in einer beobachtenden Rolle zu sein. sein. Man muss nur halt herausfinden, wann ist dann der Einstieg wichtig.
Warum sage ich das? Weil ein Teil der Fähigkeiten, die wir heute brauchen, um mit künstlicher Intelligenz gut umzugehen, vielleicht gar nicht mehr notwendig ist in zwei Jahren, weil sich natürlich auch die Bedienbarkeit ändert, weil auch die einfacher wird, weil auch gerade bei Sprachmodellen, die auf Sprache basieren.
Diese Tricks, die man jetzt teilweise noch anwenden muss, um zu guten Ergebnissen zu kommen, vielleicht in Zukunft gar nicht mehr so notwendig sind, weil die Sprachmodelle sich einfach auf die Dummheit von Menschen einstellen.
Also nicht Dummheit, auf die Beschränkungen, die Menschen nun mal haben.
Vielleicht hier das Beispiel Suchmaschinen. Wir zwei sind jetzt beide, Mist, das muss ich jetzt sagen, um die 40.

Maik Meid:
[43:02] Danke dir, gib mir den nächsten einen aus.

Jona Hölderle:
[43:04] Wir sind ins Internet gekommen, als es noch keine großen Suchmaschinen gab und haben sozusagen auch den Beginn der Suchmaschinen miterlebt.

[43:19] Wir suchen nach wie vor – ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich unterstelle dir das jetzt einfach mal – wir suchen nach wie vor anders als unsere Kinder zum Beispiel.
Das heißt, wenn wir was in eine Suchmaschine eingeben, dann nutzen wir nach wie vor eher so stichwortbasierte Suchen.
Wenn meine Kinder – die Kleinen zum Glück noch nicht – wenn die Große was in die Suchmaschine eingibt, dann gibt sie dort Sätze und meistens, ehrlich gesagt, auch schon per Sprache ein und kriegt auch eigentlich ähnlich gute Ergebnisse raus wie ich.
Also mein ganzes Wissen, wie muss ich gut die Suche verwenden, wird nach und nach weniger wert, weil die Suche sich auf Menschen wie meine Tochter einstellt und immer fähiger wird, auch mit Menschen, die nicht gelernt haben, eine Suchmaschine ideal zu benutzen, umzugehen.
Und das Gleiche wird eben auch mit KI passieren. Das heißt, natürlich gibt es ein paar dieser First-Mover-Advantages, dieser Vorteile davon, ganz am Anfang dabei zu sein. Das gilt vor allem natürlich für große Organisationen.
Das gilt dafür, dass man jetzt, wenn man irgendwo KI draufschreibt, irgendwie ihre Presseerwähnungen und ihre Reichweiten bekommt.

[44:43] Aber auch hier wieder, bei Social Media genauso, Gipfel!

[44:50] Nur für ein paar diesen Vorteil. Und bei allem anderen kann man durchaus auch mal abwarten.
Wie ich gerade erklärt habe, finde ich es schade, weil ich glaube, dass viele jetzt auch schon einen aktiven Nutzen davon haben können.
Aber ich glaube nicht, dass es so vielen Nachteil davon gibt.
Du warst halt nicht rechtzeitig dabei, jetzt hast du den Zug an dir vorbeifahren sehen.

Was fällt weg? Was brauchen wir?


Maik Meid:
[45:14] Aber wenn du das Thema Suchmaschinen ansprichst, in der Online-Fundraising-Qualifizierung, die du ja da auch als Studienleiter verantwortest, kommt ein großer Teil SEO.
Also nicht im Sinne von ein bisschen technisches Sehen, aber eher versuchst du die Leute ja darauf hinzuweisen, dass sie mit ihren richtigen Inhalten an die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt schon nicht so ganz verkehrt liegen.
Das ganze Thema SEO kannst du ja jetzt im Prinzip auch hinterfragen, weil wir nicht wissen, auf was wir dann in Zukunft optimieren sollen.
Außer, dass man sagt, naja, wenn ihr weiterhin die richtigen Inhalte für die richtigen Menschen produziert, dann ist das sicherlich erstmal nicht verkehrt.
So, aber da tauchen ja jetzt einfach auch nochmal völlig neue Hürden auf, von denen wir vielleicht ein paar Ansätze schon erkennen, wie man darauf reagieren kann. Viele sind aber möglicherweise auch noch unsichtbar.
Das bringt mich zu der Frage, die ja auch oft durch die Medien geht, ach, jetzt kommt KI und wir werden alle arbeitslos.
Und dann kommen ja so ein bisschen die, das sagen ja die Kulturpessimisten und die Realisten, sagen ja dann eher, naja, mag sein, aber dafür werden ja einfach auch viele neue geschaffen, also neue Berufe, von denen wir noch keine Ahnung haben, dass es die geben wird.
Wenn du mal so ein bisschen auf die Sozialwirtschaft und auf die Gemeinnützigkeit schaust, was wird denn vermutlich am ehesten wegfallen und was für Kompetenzen brauchen wir denn in Zukunft?

Jona Hölderle:
[46:37] Puh, jetzt hast du SEO angesprochen und ich muss ganz hart an mir arbeiten, da nicht schon ganz viele Zukunfts-Predictions zu machen.

Maik Meid:
[46:45] Da kommen wir nachher nochmal bei den Auswirkungen. Oder mach das doch nochmal.
Geh doch direkt mal drauf ein. Andere Frage habe ich nicht vergessen. Wir haben.

Jona Hölderle:
[46:55] Auch wenn wir ihn jetzt selber nicht anwenden, wir laufen gerade auf eine massive Veränderung und auf eine massive Veränderung der Wertigkeit von Information hinaus.
Und vielleicht an dem einfachsten Beispiel einer Google-Suche, das Ganze erklärt, wir haben schon in den letzten Jahren bei Google immer mehr Information direkt in der Suche.
Das heißt, da gibt es diese Boxen, manchmal oben drüber, manchmal an der Seite, die mir schon direkt Antworten auf meine Frage geben.
Das heißt, wir haben in den letzten Jahren schon gesehen, dass immer weniger Suchen auch in einem Klick auf eine externe Seite landen.
Das ist ja auch schön aus Sicht einer Suchmaschine, dass die Leute sozusagen, das ist eigentlich Geschäftsmodell der Suchmaschine, ist ja, dass die Leute gleich wieder weggehen, nämlich zu einer anderen Seite.
Und das hat sich in den letzten Jahren schon verändert, dass die Leute dann vielleicht die Antwort direkter bekommen.
Einfach das Beispiel, ich schaue nach Wetter Niedersachsen und sehe die deprimierenden Nachrichten dann direkt in der Suche.
Aber das sehen wir auch, wenn wir inhaltliche Fragen stellen, dann kommt da zumindest eine Zweisatzantwort immer noch aus einer Quelle gezogen, da auch schon. Und das heißt, immer weniger Leute prozentual kommen überhaupt von der Suche auf Webseiten.

[48:20] Das ist für die meisten jetzt noch kein irre großes Problem, weil nach wie vor noch mehr Leute suchen und das gleicht sich sozusagen aus.

[48:30] Und wenn wir soweit sind, dass Menschen in so einem Sprachmodell sich Informationen ziehen, das ist für viele Sachen gerade noch nicht so hilfreich, für manche Sachen aber jetzt schon hilfreich?
Dann wird das natürlich weniger. Also ich habe vor ein paar Jahren schon mal von diesen One-Answer-Machines als Suchmaschinen gesprochen.
Also es gibt eben nicht mehr diese zehn Antworten, wie wir sie klassischerweise früher mal von Google kannten, da gibt es diese zehn blauen Links, sondern es gibt halt nur noch eine Antwort.
Das hat jetzt ganz, ganz viele Implikationen. Zum einen ist das halt eine Frage, ist das gut, wenn es nur noch eine Antwort gibt, so rein gesellschaftlich gesehen.

Maik Meid:
[49:11] Wenn das auch normal wird. Ganz kurzer Einwand, ich hab letztens mit meinem Sohnemann, der kennt tatsächlich, wir mussten einen Referat für die Schule, ich sag, wie gehst du denn jetzt da vor? Ja, wie geh ich da vor? Ja, ich google.
Also die kennen gar keine andere Art zu recherchieren. Also deren einzigen Ansatz, um Wissen zu bekommen, ist Google. Ist auch gesellschaftlich nochmal ein Punkt.

Jona Hölderle:
[49:35] Das haut ja noch bei Google und nicht bei YouTube.

Maik Meid:
[49:38] Ja, das tut er auch, aber das sind dann eher andere Dinge. Aber das kann es ja auch nicht sein. Aber das gehört, glaube ich, jetzt hier nicht in diesen Podcast rein, darüber nochmal sich Gedanken zu machen.

Jona Hölderle:
[49:47] Aber trotzdem, da gibt es ja noch mehrere Quellen. Und dann gucke ich mir die verschiedenen Links an.
Und was wir schon mit dem, in Anführungszeichen, alten Machine Learning sehen, ist, dass wir immer weiter dazu kommen, dass immer mehr sozusagen diese erste Position Oder eben sogar diese Nulltyp-Position, also die von der Suchmaschine gegebenen Antwort ist.
Und Google, du hast vorhin in einem Nebensatz gesagt, Google hätte da noch nichts auf den Markt gebracht. Google hat schon so viel gemacht.

Maik Meid:
[50:12] Ja, BART und so, aber das ist ja wirklich noch nicht qualitativ vergleichbar.

Jona Hölderle:
[50:17] Ja, das Spannende ist ja nicht BART, also das Jet-GPT von Google, sondern die Integration in die Suche.
Das gibt es in Deutschland noch nicht zu sehen, auch noch nicht experimentell.
In den USA gibt es das schon experimentell zu sehen und was das letzten Endes ein bisschen vereinfacht gesagt ist, ist sie geben dir über den normalen Suchergebnissen erst mal die.

[50:43] JettGPT-Antwort ist natürlich nicht JettGPT, aber also die KI-Antwort.
Und in dem ersten Schritt, und das wird auf jeden Fall in den zwei Jahren, die du gerade erwähnt hast, schon mal kommen, in dem ersten Schritt gibt es also eine AI-Antwort und dann nur darunter die anderen Links.
Und das wird schon allein dazu führen, dass vielleicht 20, 30 Prozent weniger Suchanfragen bei uns landen, weil ich die Antwort eben direkt dort bekomme und langfristig eben deutlich mehr.
Und wie gesagt, das hat gesellschaftliche Auswirkungen, wenn wir davon ausgehen, dass es immer nur eine Antwort gibt.
Das hat aber jetzt auch für uns marketingtechnisch ganz große Auswirkungen, weil wir eigentlich nicht mehr davon ausgehen können, dass wir langfristig mit so normalen Top-of-the-Funnel-Suchanfragen, Also Suchanfragen, die erstmal inhaltlicher Natur sind, wie was tun bei Gebärmutterhalskrebs, wie funktioniert stabile Seitenlage, welcher Vogel ist das und so weiter und so fort.
Darüber werden wir die Leute gar nicht mehr auf unsere Website bekommen.

Maik Meid:
[51:54] Ja, welcher Vogel ist das? Das kann mittlerweile jedes Smartphone, ne? Du fotografierst den Vogel und drückst da lange drauf und dann sagt der dir, das ist hier ein Schwalbenschwanz, keine Ahnung.

Jona Hölderle:
[52:03] Weil wir die Antwort gar nicht mehr auf der Webseite bekommen.
Schwalbenschwanz, aber anderes Thema. Okay, da darf ich nicht drauf reagieren. Entschuldigung.

Maik Meid:
[52:18] Ich bin sowas von unwissend, was Tiere angeht, das weißt du.

Jona Hölderle:
[52:22] Ja, ja, also Schwalbenschwanz für alles.

Maik Meid:
[52:25] Ist ein Werkzeug. Ist ein Werkzeug, oder? Ich meine, es ist auch, na gut, ich rede mich jetzt hier über Kopf und Knie.

Jona Hölderle:
[52:32] Also es ist ein Schmetterling, deshalb ist es schwierig.
Du lenkst mich ab. Genau. Aber wir werden einfach weniger Menschen überhaupt darüber bekommen.
Das heißt, wir verlieren eine der wichtigsten Möglichkeiten, online einen Erstkontakt zu machen. Also überhaupt erstmal Menschen zu uns zu bekommen. Und das bedeutet auf der anderen Seite, jetzt kann man natürlich über über AI-Optimierung reden.

[53:01] Wie schaffen wir es, dass wir dann immerhin in dem Ergebnis da drin sind?
Aber das bedeutet auf der anderen Seite, dass die ganzen Hype-Medien, wie zum Beispiel Social Media, noch relevanter werden, um Erstkontakte zu bekommen.
Und jetzt sind Wir sind ganz stark im Jonas-denkt-er-sieht-die-Zukunft-Bereich, Aber das hat ...
Könnte zwei Dinge zur Folge haben. Das erste ist, es wird deutlich schwieriger, neue Marken und dementsprechend auch neue gemeinnützige Organisationen aufzubauen, es sei denn, die kommen über virale Möglichkeiten.
Also wenn wir uns jetzt was anschauen, was ist eine virale Organisation?
Eine virale Organisation ist sowas wie Fridays for Future.
Ob das jetzt eine Organisation ist, sei dahingestellt. Also die über eine große Alle-reden-darüber in den Markt reingekommen sind.
Das funktioniert bei gewissen Themen, das funktioniert bei anderen Themen aber eben nicht. Wenn ich jetzt sage, ich bin eine tolle Organisation für eine tolle seltene Krankheit, dann wird das sehr schwierig über diesen Weg.

[54:12] Und da können wir jetzt positiv sagen, ausnahmsweise gibt es mal einen Vorteil für die alten etablierten, bekannten Marken.
Die sind davon weniger betroffen als die nicht so bekannten Marken, aber es bedeutet eben auch, dass sich überhaupt die Art, wie Organisationen in Zukunft neu entstehen, ja, dass sich die ändern wird und im Radikalsten das eben zur Folge hat, dass wir noch politischere, noch in Anführungszeichen radikalere, was jetzt keine per se negative Bewertung sein soll, sehen werden.
So, das sind wir jetzt aber schon sehr weit abgebogen von der Frageseehung.

Maik Meid:
[54:51] A. Und ich glaube, dass das Nischenthema wieder besonders wichtig wird.
Also wenn du wirklich ein besonderes Nischenanliegen hast, was sonst vielleicht in dir in Deutschland 500 anderen noch haben, und du dich darüber informierst und dich möglicherweise dann da auch engagieren willst, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du auch über AI entsprechend an die Quellen kommst, relativ hoch.
Also je kleiner die Organisation, dann vielleicht hast du auch wieder Chancen.
Das bringt natürlich der Masse jetzt erstmal nichts.
Auch wieder die Herausforderung.

Jona Hölderle:
[55:24] Ja, aber nur in vernetzten Bereichen. Also, wie gesagt, nur wenn die...
Ja, wenn die sich empfehlen. So, aber das war jetzt die lange Antwort auf...

Maik Meid:
[55:32] Die SEO-Frage. Aber ich habe die andere Frage noch.

Jona Hölderle:
[55:35] Die kurze Frage ist aber noch, auch hier wieder, das sehen wir schon in den letzten Jahren, und da gehen wir zurück darauf, dass auch die jetzige Suche ja schon sehr viel Machine Learning beinhaltet.
Die kurzfristige Antwort ist, Es ist einfach noch wichtiger, guten Scheiß zu machen und noch weniger wichtig, sich mit Technik auseinanderzusetzen.
Das wäre die kurzfristige kurze Antwort, aber die langfristige Antwort ist natürlich wirklich, wirklich schwierig.
Und ein – das ist dann auch mein letzter Take dazu – ein zweiter kurzfristiger Tipp ist, wir müssen viel mehr in das, was man früher Link Building genannt hat, Wir müssen viel mehr auch außerhalb unserer eigenen Webseite stattfinden, weil was wir sehen, was zumindest die aktuellen Sprachmodelle alle drin haben, ist, dass sie ganz stark darauf gucken, wo wird denn alles über die geredet, wo wird das alles empfohlen.
Es gibt bei den paar bekannten Modellen eben immer die Frage, wie oft wurde über die auf Reddit geredet und verlinkt, wie oft wurde auf den Uni-Webseiten, wie oft sind die in Papers zitiert.
Das heißt, es wird noch mal viel, viel wichtiger, dass wir außerhalb unserer eigenen Medien stattfinden.
Genau, das nur als letzter Take dazu und dann war das jetzt aber schon sehr weit her. Wo waren wir eigentlich mal?

Maik Meid:
[57:04] Genau, die Frage habe ich nicht vergessen, aber vielleicht gönne ich dir jetzt mal nochmal einen Schluck Wasser zwischendrin und fange mal mit einer eigenen Erfahrung an.
Ich hatte gefragt, welche Jobs werden wegfallen und was kommt denn an notwendigen Skills in der Organisation dazu?
Mir ist dann in der Zwischenzeit noch eine Geschichte eingefallen, da ist ja kein Geheimnis, hier habe ich ja schon mehrfach geoutet, dass ich irgendwie Handballpapa geworden bin und irgendwie gefühlt jedes Wochenende in der Handballhalle ab sofort, seit ein paar Jahren verbringe und da ist es so, dass wenn unser Sohn spielt, dann sind die Ergebnisse in der Halle, die werden halt sofort immer in so ein System eingetragen und wenn, also ab dem Moment, wo das Tor registriert ist oder wo zwei Minuten registriert sind, kannst du die über die Website abrufen.
Es ist also eine direkte Anbindung ans Netz und du kannst dann auch, wenn du nicht da bist, kannst du halt sehen, wie das Spiel, also kannst du quasi live verfolgen.
Und ab dem Moment, wo das Spiel abgeschlossen ist, also wo das Spiel vorbei ist, 30 Sekunden später hast du den Pressetext daneben.

[58:05] Und kannst dir den Pressetext von dem Spiel angucken. Da hab ich am Anfang auch gedacht, so ne, was ist das denn für ein Scheiß, ja?
Und ich bin das mal angeschaut und ganz ehrlich, Das ist nicht schlecht.
So, wir beide wissen, da saß jetzt kein Vertreter der Presse und hat das alles sich angeschaut und mitgeschrieben, sondern das war eine Zusammenfassung von dem Spiel aufgrund der digitalen Aktivitäten innerhalb dieses Spiels.

[58:30] So, noch mal diese Pressebeteiligung, die wird ja dann vermutlich auch niemand nutzen, weil hey, das ist irgendwie Bezirksliga, Handball, C-Jugend, ja? Also jetzt nicht wirklich interessant.
Aber das passiert ja nicht nur bei diesem einen Spiel, Spielen auch.
So und das ist jetzt, ich will es jetzt noch nicht mal unbedingt als AI bezeichnen, ja, sondern das sind irgendwelche Automatismen, die im Hintergrund laufen und aufgrund der vorhandenen Datenlage dann Text rausspülen und die anderen Pressetexte, die da rauskommen, die sind dann ja auch ähnlich von den anderen Spielen.
Aber, und jetzt kommt der Punkt, ich weiß, dass ich mir jetzt damit keine Freunde mache, aber ich gerade solche Dinge wie Pressemitteilung, ja, die sehr stark automatisiert sind, wo ich genau weiß, dass ich in meinen letzten Jobs in der Organisation wirklich teilweise sehr, sehr lange in Grunden gesessen habe, um den letzten halben Halbsatz noch zu formuliert zu bekommen.
Das, glaube ich, sind solche Sachen, die mit als erstes verschwinden werden.
Das wird jetzt, mache ich mir nicht Freunde mit, das weiß ich, aber ich glaube wirklich, dass so Dinge, die handwerklich relativ einfach zu machen sind, also jetzt nicht die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen schmälern, ja, also die Qualität der Arbeitsschmälern.
Aber solche Geschichten werden aus meiner Sicht als erstes automatisiert werden können und verschwinden auch dafür.

[59:48] Brauchst du vielleicht auf der anderen Seite jemanden, der diese Language Models versteht und genau weiß, aus welchem System er welche Ergebnisse für welchen Zweck rauskriegen kann?
Das wäre zum Beispiel schon so ein Austausch, den ich mir vorstellen könnte.
Und damit haben wir das Thema Fundraising noch gar nicht angesprochen.

Jona Hölderle:
[1:00:05] Also der Optimist in mir sagt jetzt natürlich wieder, es werden keine Leute überflüssig, sondern Leute können in Anführungszeichen produktiver sein, können besser arbeiten, können mehr machen, können das, was sie alle eh schon nicht schaffen gerade, dann vielleicht doch schaffen und endlich mal dazu kommen, was sie eigentlich machen wollten und so weiter und so fort.
Also ich glaube, dass dann gar nicht so viel, ich glaube jetzt keine Organisation in Deutschland wird in den nächsten Jahren wegen KI Menschen entlassen.

Maik Meid:
[1:00:41] Das glaube ich auch.

Jona Hölderle:
[1:00:43] So, das ist in ein paar kommerziellen Bereichen sicherlich anders.
Mein Lieblings-Smalltalk-Treffen, das ich jemals hatte, ist immer noch ein Mensch, den ich auf einer Party kennengelernt habe, der für einen großen Online-Shop SEO, also Suchmaschinenoptimierer war und für drei Keywords zuständig war als Vollzeitstelle und das könnten durchaus sozusagen Stellen sein, die vielleicht davon betroffen sind oder eben wenn wir ganz viel In-House-Werbung machen usw.
Wenn ich hier ein Problem sehe, dann eher bei den extern Angebundenen, also ein Teil von Agenturleistung lässt sich mittelfristig vielleicht, Dann leichter In-House machen.

Maik Meid:
[1:01:43] Das glaube ich auch. Ganz massiv.

Jona Hölderle:
[1:01:45] So, und das kann eben mit sowas anfangen wie Podcast nachbearbeiten.

Maik Meid:
[1:01:53] Nicht nur Podcast nachbearbeiten, auch die ersten Versuche ja überhaupt Podcasts zu generieren sind erschreckend. Also jetzt momentan kannst du das noch nicht hören, aber die sind erschreckend gut.

Jona Hölderle:
[1:02:03] Das kann bei sowas sein wie – da hast du nachher sicher noch was zu sagen – Stockfotos.
Das kann bei sowas sein wie Bildbearbeitung, die zum Teil ja noch ausgelagert ist, wo man jetzt sagen kann, demnach so wie die meisten Organisationen es brauchen.
Das kriegen wir vielleicht dann irgendwie auch jetzt mal in Anführungszeichen mal schnell in-house hin.
Also da kann ich mir durchaus vorstellen, dass sozusagen das Dienstleister-Spektrum sich zumindest verändern wird und vielleicht an der einen oder anderen Stelle da auch Kunden und Kunden wegfallen.
Genauso wie wir das aber ja auch zum Beispiel beim Thema Digitalisierung sehen können und sehen, vielleicht auch werden, dass vielleicht auch da langfristig Drucker und Lettershop nicht weggehen werden, aber ein bisschen weniger Aufträge bekommen könnten und so weiter und so fort.
Das sehe ich schon, aber aus der Sicht bin ich relativ optimistisch.

Maik Meid:
[1:03:21] Das ist ja für die Organisation super, weil Sachkosten wegfallen.

Jona Hölderle:
[1:03:25] Ja, und gerade weil wir in einer Arbeitskräftemangelsituation sind und hoffentlich optimistisch in den nächsten Jahren da auch nicht rauskommen, kann das sozusagen eher den Mangel ausgleichen, als Das ist jetzt groß.
Uns als Jobs gefährdet.

Skills für KI


Maik Meid:
[1:03:47] Ja, aber das was du sagst als Dienstleister, das ist tatsächlich Thema.
Ich habe gestern Abend auch mit meiner Frau gesprochen, die ist ja Fachwirt in Mediengestaltung, arbeitet aber schon seit langem nicht mehr in dem Job drin.
Und sie sagte mir noch, naja, was uns damals echt graue Haare gekostet hat und wo wir stundenlang dran gesessen haben, waren Freistellungen.
Haben wir damals eine Ausbildung auch gehabt, wo wir wirklich angefangen haben, irgendwelche Haare freizustellen.
Da lachst du ja heute müde drüber. Und das ganze Thema Kreation, ja, sich auch wirklich Gedanken zu machen, sich hinzusetzen, allein um auf so grundlegende Ideen zu kommen, da lässt du dir heute zehn Ideen einfach mal zeigen und arbeitest an denen.
Das ist ja ein völlig anderes Arbeiten, aber so dieses ganze Thema Mediengestaltung, wenn ich heute Mediengestalterin wäre, dann würde ich mich aber sehr, sehr schnell mal mit dem Thema KI beschäftigen und da meine Kompetenzen mit aufbauen, ne.
Das ganze gilt für Texterinnen und Texter. Nochmal, die ersetzen heute noch nichts, aber Ideen hole ich mir mittlerweile auch woanders.
Bis hin zu, das war auch krass, du beschäftigst dich momentan mit der Thematik, ich beschäftige mich gerade mit der Thematik und da läuft dir einfach auch viel durch die Szene, den einen Superprompt zu finden.
Und da probierst du auch so ein bisschen aus. Aber eine Sache hat mich jetzt wirklich richtig massiv beeindruckt.
Da war ein Prompt, der iterativ dann auch nochmal bestimmte Sachen nachfragte und da steht dann drin, was willst du? Und dann sagst du, okay, ich will eine Social Media Konzeption.

[1:05:12] So, und der fragte dann in iterativ mehreren Stufen nach, bis man hinterher wirklich was hatte, an dem man sich dann abarbeiten konnte. Wo ich sage, allein dafür hättest du anderthalb Tage Workshop mit dem Team gebraucht.
So, das schafft andere Probleme, nämlich das Verständnis im Team dafür zu wecken, als wenn du mit einem Ergebnis kommst und so, das sind nochmal ganz andere Implikationen, die das Ganze auslöst, aber auf der einen Seite macht es nicht Halt vor handwerklichen Dingen, wie gerade schon erwähnt, Mediengestaltung, Texten, aber auf der anderen Seite auch durchaus vor strategischen Ansätzen, wo man bislang gesagt hat, da brauchst du mal 30 Jahre Berufserfahrung für, um da bestimmte Einschätzungen geben zu können, ja das stimmt, das brauchst du auch weiterhin, Aber ich glaube, jeder Dienstleister, der in der Gemeinnützigkeit unterwegs ist, sollte jetzt gerade mal wirklich richtig den Hintern hochkriegen und ausprobieren und gucken, in welche Richtung man sich weiter qualifizieren sollte.
Also ich glaube ansonsten sieht es für die Dienstleister-Szene wirklich schwierig aus. wird sich radikal verändern.

Jona Hölderle:
[1:06:15] Ja, ja, also auch da bin ich wieder ein bisschen, wenn man das in einem Jahr macht und jetzt einfach erst mal da ist, kann das auch noch funktionieren, aber natürlich, also bin ich voll dabei.
Und jetzt aber aus Dienstleisterin-Sicht ist ja die Frage, kann ich auf der einen Seite irgendwie viel geiler, schneller werden? Also das fängt bei so Sachen an wie Programmierung.
Wir sind jetzt noch nicht so weit, dass wir Programmierer gar nicht mehr brauchen, aber ich mache jetzt manche Sachen, die ich vor einem Jahr noch an extern gegeben hätte selber.

Maik Meid:
[1:06:57] Ja, Code-Blocke schranzen kannst du doch mittlerweile auch einfach selber machen.

Jona Hölderle:
[1:07:01] Wahrscheinlich noch nicht in der Qualität. Ich verzweifle dann auch manchmal, aber ich sag mal, das Hin und Her mit so einem Large Language Modell ist vielleicht manchmal auch sogar einfacher als das Hin und Her mit der einen oder anderen Programmiererin.

Maik Meid:
[1:07:16] Ja, Ralf Stockmann, ne? Cool. Also ein Mensch aus der Podcast-Szene, der mal eben eine Mastodon-Wall letztlich jetzt übers Wochenende hingesetzt hat und gesagt hat, ich möchte jetzt wirklich ausschließlich über Chat-GPT eine Mastodon-Wall als Äquivalenz zu einer Twitter-Wall mal über Chat-GPT schreiben lassen, ja? Inklusive, inklusive.

Jona Hölderle:
[1:07:34] Ja, der aber auch Programmier-Erfahrung hat.

Maik Meid:
[1:07:36] Aber da ging es ja auch noch mal um die Einstellung, muss ich programmieren können, um das hinzukriegen? Und da hat er irgendwann gesagt, bis dahin nicht, ab diesem Punkt dann vielleicht doch so ein bisschen.
Aber du brauchst eben nicht mehr kompletter Programmierer sein, um das hinzukriegen. Es reichen dann auch schon gewisse rudimentär Kenntnisse im Programmieren.

Jona Hölderle:
[1:07:56] Ja, eben, total toll. Also für so Universalnerds wie dich und mich hat das durchaus an der einen oder anderen Stelle Vorteile.
Dass man da vielleicht jetzt von diesen ganzen Sachen, die wir alle nie richtig konnten, an ein paar Stellen das Ganze jetzt schöner einfach macht.

Maik Meid:
[1:08:14] Auch nicht richtig, auch weiterhin nicht richtig können, sondern einfach nur mal richtig machen lassen.

Jona Hölderle:
[1:08:17] Genau. Das kann durchaus funktionieren.
Also deshalb, ich bin da sozusagen jetzt, was die Non-Profit-Szene angeht, sehr gelassen, was die Dienstleister-Szene angeht, angeht.
Halb gelassen, was gesamtgesellschaftlich das Thema angeht.
Bin ich auf der, oh Gott, da fallen alle Jobs weg, auch noch relativ gelassen.
Aber nur relativ, weil ich da dann doch die Exponentiality, wie auch immer das sprachlich heißt, nicht 100% abschätzen kann.
Also das ist einfach gerade schwierig zu sagen, wie schnell passiert da jetzt was und wir alle wissen, sehr schnelle Veränderungen sind heimlich schwierig.

Maik Meid:
[1:09:15] Mögen wir in diesem Land nicht so. Mögen wir auch in diesem Land nicht so.
Wir finden eher so andere Themen.

Jona Hölderle:
[1:09:22] Auch nicht nur in diesem Land. Aber das ist natürlich, wenn...
Ich glaube gesamtgesellschaftlich ist das eher ein Produktivitätsgewinn, aber das kann natürlich auf der einzelnen Ebene Scheiße sein.
Sein. Das gilt natürlich für alles. Das gilt auch jetzt für, ich sitze gerade im Wohnzimmer meines Stiefbruders, der Kfz-Mechaniker ist.
Der hat auch keinen Bock auf E-Autos.
Er ist aber jetzt 35. Es ist vielleicht auch absehbar, dass er sich in seinem Berufsleben nochmal damit beschäftigen muss oder aus dem Bereich rausspringt.
Das meine ich geschenkt. Das wird komplex, ist aber aus meiner Sicht nicht das größte Problem von KI, die Arbeitsmarktperspektive, Sondern das ist dann doch eher die...
Kommen unsere Hirne damit, als kommen unsere Jobs damit, Geschichte.

Maik Meid:
[1:10:23] Und ich sehe schon, komm ich war tatsächlich mit dem Thema KI bislang noch in keiner Organisation, aber mit anderen Themen und dann kommt natürlich immer eine Frage bei den Themen, die wir beide auch vertreten, ja aber hier Datenschutz und so und Quellen und so und ich glaube, das ist wird bei diesem Thema ja ist es ja auch vieles oder das meiste einfach auch alles noch nicht gelöst und es wird für viele Organisationen auch so sein, Ja, bevor wir anfangen, uns damit zu beschäftigen, müssen aber erst mal andere bestimmte Regeln geklärt haben.
Und das ist eben sowas wie, wie sieht denn das überhaupt mit dem ganzen rechtlichen Thema aus? Was dürfen wir eigentlich verwenden? Was sind das für Quellen?
Wer hat da hier Copyright? Und das Thema Ethik und Transparenz mache ich erstmal schon mal gar nicht auf.
Da muss aber auch Gesellschaft und da muss auch Politik liefern.
Und da, glaube ich, werden wir auch noch lange brauchen, bis da was Kompetentes passiert.

Jona Hölderle:
[1:11:15] A. Ja, aber auch hier kann man vielleicht auch mit den bestehenden Regeln ja schon relativ weit kommen.
Es gibt das vorhin die gesagten Gebad von Google ist jetzt noch nicht so gut und Lama von Facebook ist jetzt noch nicht so gut.
Aber es gibt ja schon jetzt erste, auch Open Source selber anwendbare Modelle, die noch nicht so gut sind, die auch noch nicht so viel Spaß machen, auch ohne, Du hast wahrscheinlich eher mit Stable Diffusion, also einem Bildgenerator, mal rum experimentiert.
Wenn wir aber jetzt davon ausgehen, dass sich das relativ schnell positiv weiterentwickelt, dann wird sich auch von unten das positiv weiterentwickeln.
Und dann können wir da relativ schnell auch eigene Sachen erstmal auf eigenen Datenpools machen, ohne dass die jetzt alle irgendwie zu OpenAI in die USA gehen.
Da bin ich, was Datenschutz angeht, noch relativ optimistisch, auch wenn natürlich insgesamt immer bei diesen Big-Data-Geschichten die Vorteile entstehen, wenn verschiedene Datenpools zusammengewürfelt werden und das natürlich auch negative Auswirkungen haben kann.

Maik Meid:
[1:12:41] Kurzer Funfact am Rande, ich hab natürlich auch ein bisschen gefummelt, um Titel für diese Folge jetzt zu generieren und hab dann gesagt mach mal so ein bisschen was in Richtung Hell und Richtung 2001 und das ganze mit Fundraising und zwei Leute unterhalten sich und so, zwei süße kleine Roboter, die vor einem Haufen voll Geldscheinen sitzen und mit diesem Geld schmeißen.
Du wirst es sehen, es ist sehr lustig.

Jona Hölderle:
[1:13:10] Ich habe es noch nicht geschafft, aus einem der Bildgeneratoren Geldbilder zu generieren, die nicht dollarähnlich aussehen, was auch wieder ein faszinierender Bereich ist.

Maik Meid:
[1:13:20] Ich habe mal was von Fußgängerzone geltlich auf der Straße, Kleingeld und Münzen.
Das kann gehen. Scheine sind schwierig, aber Münzen gehen.

Jona Hölderle:
[1:13:29] Zwei Schritte zurück. Wir sind aber da in diesem zweiten Bereich, nämlich wo wird KI sonst noch drinstecken, außer wenn wir jetzt diese, zwei Hype-Themen sozusagen, GPT und Bildgenerierende, beiseite lassen.
Und da kommen wir jetzt einmal in den ganzen Bereich Mediengestaltung rein.

Maik Meid:
[1:13:54] Also Datenbanken, Fundraising-Software. Genau.

Jona Hölderle:
[1:13:57] Und auf der anderen Seite in dem Bereich Big Data, also Datenbanken, Fundraising-Software und vielleicht als drittes, aber das gehört da mit rein, sozusagen noch dieses Thema Marketing-Automation und Advertisement-Automation.
Ich würde den Bereich der Meeting-Gestaltung mal kurz als Block, Da wird alles deutlich, deutlich einfacher und geiler, wenn es denn funktioniert, kurz zur Seite schieben und oder dir das Wort geben.

Maik Meid:
[1:14:29] Und einfacher. Nee, ist ja alles gesagt. Also wir müssen über Fotografie reden und tatsächlich stelle ich gerade fest, dass auch so Stockarchive, ich weiß nicht, ist das eine reine individuelle Wahrnehmung, oder dass jetzt so seit einem halben Jahr die Stockarchive, wo ich ja auch die auch regelmäßig befütter, ab sofort ein bisschen kritischer werden.
Also die nehmen gar nicht mehr so irgendwie alles an, was sie bislang angenommen haben, weil ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass durch die Bildgeneratoren sich jetzt da so ein bisschen auch Stil verändert und bestimmte Sachen nicht mehr so gerne genommen werden, weil Sachen jetzt auch, also weil sie vermutlich eh keine Chancen mehr hätten, weil man sie eh selber generieren kann. Das ist aber eine Vermutung, das kann ich nicht belegen.
Also natürlich sind bestimmte Welten um ein Vierfaches einfacher geworden, gerade im Bereich der Symbolfotos.

[1:15:15] Also wenn ich mal ein Foto brauche von der Grillfete, dann kann ich es generieren und es sieht gut aus.
Wenn ich einen coolen Hintergrund brauche für ein Konzertplakat, dann kann ich das generieren und es sieht gut aus. Also ich glaube da tut sich eine Menge.
Der Stockmarkt war sowieso gefühlt schon tot und der kriegt aus meiner Sicht jetzt auch wirklich da endgültig auch den letzten Schliff.
Es sei denn, da tut sich ein bisschen was und es geht auf der einen Seite genau den Gegen Trend, dass wir irgendwann leid sind, automatisierte Bilder zu sehen und jetzt tatsächlich lieber wieder echte Fotos sehen wollen, was ich natürlich sehr, sehr stark begrüßen würde.

Jona Hölderle:
[1:15:59] Ja, aber nicht echte Fotos von Stockplattformen.

Maik Meid:
[1:16:02] Genau, ja richtig, korrekt.

Jona Hölderle:
[1:16:03] Korrekt. Also ich bin total dabei, dass wir und das gilt für Texte, das gilt für Video, das gilt für Foto, dass wir ein, gerade in Fundraising einen viel, viel stärkeren Wert auf Authentizität, und ich habe es geschafft, das richtig auszusprechen, setzen müssen.
Also, dass wir gerade da eben diese 100% echte Kommunikation sozusagen ganz stark setzen können.
Aber ich sehe trotzdem keine Zukunft in diesen nicht authentischen Bildern, Ja, völlig klar.

Maik Meid:
[1:16:42] Das wäre auch der nächste Punkt, auf den ich noch hinwollte.
Ich sage mal genau das Thema Spendenprojektbilder.
Die müssen authentischer denn je sein. Ich rede wirklich von Nebenbeibildern.
Davon rede ich die Einladung zur Grillparty oder so.

Jona Hölderle:
[1:17:03] Ja, meine Foliensätze, ganz banal. Ein Foliensatz muss nicht authentisch sein.
Meine Foliensätze sind jetzt 100% mit Journey und thematisch individuell angepasst auf die Präsentation, die ich halte, weil ich dann versuche, irgendwie die Stimmung zu machen und weil ich halt, experimentiere und mich damit super von meiner eigentlichen Arbeit ablenken kann.

Maik Meid:
[1:17:28] Ja, sehr schön.
Kleiner Funfact, wir hatten ja vor einigen Wochen den Thementag im Haus des Stiftens.
Zum Thema Social Media, da hattest du dann auch super coole Veranstaltungen, richtig viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer und dann hattest du den Abschluss und dann ging es dann auch ganz zum Schluss in den letzten zehn Minuten von diesem ganzen Tag ging es noch mal um das Thema KI und dann sprachst du davon hier, meine Fotos in meinen Folien setzen auch mit Journey und dann ging der Chat und die Fragen-Antwort-Funktion explodierte.
Was hat er da gesagt? Wie heißt das Tool? Also sind ja alle gerade sehr, sehr sensibilisiert darauf, genau das vielleicht hinzukriegen, von dem du da berichtest.
Also vielleicht machen wir es mal so, wer darüber mehr wissen will, liebe Kolleginnen und Kollegen, wie das denn alles da funktioniert, darf gerne den Jona anfragen, der verdient damit nämlich sein Geld.

Jona Hölderle:
[1:18:24] Der darf den Maik anfragen, der macht einem dann einen individuellen Prompt, wie man seine eigene Bildsprache im Chat-GPT umsetzt.

Maik Meid:
[1:18:33] Hi, hi, hi. Bestimmt, in zwei Jahren mache ich das bestimmt. Also Fotos.

Jona Hölderle:
[1:18:41] Eigentlich wollte ich diesen Bereich ja zur Seite schieben.

Maik Meid:
[1:18:43] Lass mir eine Ergänzung noch, weil du gerade sagst, Mediengestaltung, also klar, hier, was weiß ich, Bildergestaltung und so weiter einverstanden.
Was ich glaube, was noch ein bisschen länger brauchen wird, ist tatsächlich der Bereich Video.
Also natürlich gibt es mittlerweile auch Tools, hier ist der Ordner meiner Videoclips vom letzten Sommerfest, ich habe keine Zeit, was da mitzumachen, hier, nimm mal und mach, sowas gibt es natürlich.
Und das reicht dann vielleicht auch für ein kleines Insta-Reel oder so, aber natürlich nicht für einen großen Film an der Organisation, völlig klar. Aber ich glaube, dass...
Dass der bereich video einfach auch aufgrund von mengen und kapazitäten und auch von von daten massen einfach noch nicht soweit ist da glaube ich.
Gibt es noch ein bisschen was wobei auch da ja der bereich video generierung nicht genau schnitt und richtig ja das meinte ich genau ich meine das das wort darauf wollte ich jetzt hinaus bei die schnittprogramme beginn ja auch schon dass ich was hier, ich arbeite mit da vinci im schnitt bin ich gebe ich dir gebe ich dir recht.
Und auch das Thema Bearbeitung, Optimierung, da tut sich auch einiges.
Da wäre ich persönlich aber auch noch ein bisschen vorsichtig mit.
Da habe ich mit experimentiert.
Die Ergebnisse sind da aus meiner Sicht noch nicht zufriedenstellend.
Aber nochmal, wer weiß, wo wir in zwei Jahren sind. Thema Mediengestaltung abgehakt.
Jetzt darfst du weitermachen.

Jona Hölderle:
[1:20:03] Ich weiß hier nicht mehr, was mein dritter Bereich war. Aber dann haben wir Datenbank.

Fundraising Datenbanken und KI


[1:20:10] Datenbanken, ja der Bereich, wo wir eigentlich schon am längsten mit Machine Learning zu tun haben und das vielleicht am wenigsten bemerkt haben, aber da ist natürlich also alleine das ganze Thema Selektionen, Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal.
Basierend auf Faktoren, die wir vielleicht gar nicht mehr so richtig kennen.
Unheimlich spannend. Also immer, wenn wir in großen Organisationen sind, so potenzielle Großspenderinnen erkennen, gute Spendensummen vorschlagen, thematische Clusterung, wer hat an welchen Themen größeres Interesse, Erkennung von, wie nennt man das, potenziellen Abspringern, potenziellen Kündigern.

Maik Meid:
[1:21:01] Bis hin zu hier ist der richtige Spenden-Summen-Vorschlag für Frau Müller, so ja? Also beim nächsten Mailing kommt dann hier, Frau Müller soll mal 48,30 Euro spenden.

Jona Hölderle:
[1:21:12] Und das geht natürlich ein her oder direkt rüber in das Thema Automatisierung.
Also dass wir nur noch templatehaft etwas vorgeben und dann sagen, Jetzt spreche ich die halt mal immer passend an.
Das könnte bis hin zu dem Thema gelöst werden, irgendwann wen duzen wir, wen siezen wir.
Das könnte ja bis hin zu dem Thema, machen wir das Ganze vielleicht als kirchliche Spendenorganisation, wie christlich werden wir so?
Wer kriegt ein Bibelzitat rein, wer nicht? Und so Sachen.

[1:22:00] Also da ist sehr viel bis hin zu so einfachen Sachen, in Anführungszeichen, wie es jetzt ja beim Thema E-Mail-Automation schon bei den großen Programmen gibt. Was ist denn der richtige Zeitpunkt für eine Kommunikation?
Was ist der richtige Abstand? Vielleicht auch diese banale Frage, an der ich in jeder Organisation bisher verzweifle.
Wann wird eine Person, die online gespendet hat, mit einem Brief angeschrieben?
Und überhaupt. Also all diese Sachen.
Können da natürlich eigentlich schon einfach gelöst werden.
Da wir aber ja diesem System nicht voll vertrauen werden, die nächsten 10 Jahre mindestens, haben wir hier die große Herausforderung, die wir jetzt schon auch mit jeglicher Form von händischer Automation haben.
Wir müssen halt selber überlegen, was wir denn gerne wollen.
So, wir müssen selber überlegen, was sind denn verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten, die wir anbieten?
Wir haben so bis hin zu Bildwelten, bis hin zu eben Zitaten und Ähnlichem.
Also da ist viel möglich, aber da einen Überblick zu behalten, da zu gucken, was passiert hier, was wollen wir überhaupt für Tools da draufsetzen.
Da wird sicherlich sehr viel Arbeit auch auf uns zukommen.

Maik Meid:
[1:23:29] Ich würde da gerne den Andreas nochmal mit hinzuholen, weil der kam jetzt vor ein paar Tagen, wahrscheinlich schon vor Wochen, ich war ja im Urlaub, kam das aktuelle Sonderheft zum Thema Software vom, Fundraising-Magazin und Matthias Dabau steht im Team raus.

Jona Hölderle:
[1:24:24] Ja, also, und das, also, jetzt gehe ich nochmal einen Schritt zurück, aber sowas, was jetzt dann nicht mehr im CRM ist, sondern dann zum Beispiel im E-Mail-Tool, jetzt fängt Microsoft an und sagt, guck mal, jetzt kannst du hier bei Outlook halt die E-Mail-Antworten dir schon vorschlagen lassen.
Ich habe ein anderes Tool, was damit mal anfängt.
Und das ist schon alleine auf Basis der E-Mail mit ein bisschen Priming erstaunlich interessant.
Und wenn das jetzt irgendwie verknüpft ist mit deinem CRM und macht nur Vorschläge, verschickt die ja noch gar nicht automatisch, kann da schon unheimlich viel Cooles passieren.
Nicht umsonst sind durchaus auch manche Kolleginnen und Kollegen im Spenderinnen-Service da sehr interessiert dran.
Aber das würde ich so als Thema auf jeden Fall noch mal ausmachen.
Und dann vielleicht noch den dritten Bereich. Und der geht dann in unseren Kernbereich rüber. Und dann komme ich gleich mit der nächsten.

[1:25:26] Wagemutigen Zukunftsprediction, aber das Thema Marketing selber, also gerade das Thema Werbung, aber eben auch das Thema Individualanpassung von E-Mails, auch von Landingpages und sowas, das ist natürlich auch ganz, ganz krass betroffen am Einschaffen, eben gerade zu sehen beim Thema Anzeigen.
Es gab schon vor diesem aktuellen KI-Hype sehr starken Fokus auf Machine Learning, dass eigentlich alle Werbesysteme versuchen, dass man gar nicht mehr aktiv die Zielgruppe auswählt, sondern sagt, wir suchen für dich die Zielgruppe aus.
Dass die sagen, wir suchen für dich jetzt auch gerade bei Google Anzeigentitel und Beschreibungen aus, häufig noch aufgrund von vorgegebenen Satzstücken, die die dann sich selber zusammenbauen.
Und das ist natürlich jetzt inklusive Bildmaterial extrem anpassbar.
Das heißt, es ist ja gar kein so großes Ding mehr zu sagen, basteln wir hier für 100 unterschiedliche Zielgruppen 100 unterschiedliche Anzeigen. A.

Maik Meid:
[1:26:27] Ohne große Schleife jetzt da, hat das denn bislang funktioniert?
Ich war da immer so etwas skeptisch. B.

Jona Hölderle:
[1:26:35] Ja. Also da ist uns in den letzten Jahren dann doch der Datenschutz ein bisschen reingekrätscht und hat das deutlich erschwert.
Aber zumindest das automatische Generieren der Zielgruppen, Also dass du anfängst mit einer Anzeige und die erstmal böse gesagt jedem rausgibst und anhand des Feedbacks, also wer hat darauf geklickt, wer hat dann am Ende wirklich konvertiert, dann die Zielgruppe immer weiter verfeinert.
Also dass du nicht mehr sagst, zeige das Ganze jetzt bitte Leuten an, die Katzen lieben, Frauen über 50 sind.
Das hat schon sehr, sehr gut funktioniert. Wie gesagt, da ist uns ein bisschen gerade das Cookie-Opt-In und das iPhone, also iOS, ein bisschen dazwischengekommen.
Weshalb das häufig dazu kommt, dass wir nicht mehr genug Masse an Feedback bekommen, um da wirklich gut weiterzuarbeiten. Aber grundsätzlich ja.
Und das ist ja auch so ein bisschen eine Hoffnung in diesem ganzen Bereich, dass wir gar nicht mehr so stark auf Nutzerinnen-Feedback achten müssen, auf diese Einzelsicht, wenn wir da sozusagen mehr Intelligenz reinbringen in das System.

Maik Meid:
[1:27:52] So, das war jetzt doch noch eine Schleife. Du warst bei einer anderen Sache.

Sprachenmodelle können Sprachen


Jona Hölderle:
[1:27:55] Ja, ich wollte mal wieder die Zukunft vorhersagen und sagen, was wir in dem Bereich gerade sehen, bringt mich zu einem ganz faszinierenden Nebenaspekt dieser ganzen Sprachmodelle.
Und zwar sind das ja Sprachmodelle, die auf Sprache und auf gut funktionierender Sprache und auf grammatikalisch korrekter Sprache basieren.
Und diese Sprachmodelle sind relativ sprachenunabhängig.
Um nicht zu sagen erschreckend sprachunabhängig. Jetzt kann ich blöderweise nur zwei Sprachen halbwegs, Deutsch relativ gut und Englisch halt so okayisch, aber mir passiert das jetzt schon, dass die Modelle teilweise in der Konversation in der Sprache wechseln.

Maik Meid:
[1:28:45] Ja, das habe ich bislang nur erlebt, wenn ich das tatsächlich sage.
Also ich mache ab und zu mal, wenn ich Mid-Journey-Prompts mir von Chat-GPT generieren lasse, dass ich sage, jetzt bitte auf Englisch, weil Mid-Journey ist besser auf Englisch kapiert als auf Deutsch. Dann springt er auf Englisch um, wenn ich ihm das sage, dass er es soll.

Jona Hölderle:
[1:29:03] Bei mir passiert das, wenn ich so programmierartige Sachen mache, weil ich dann häufig auf Deutsch anfange und dann gibt es halt einen Prompt, gibt es ein Ergebnis und das Ergebnis ist dann irgendwie, ja, was wird PHP, was weiß ich was und diese ganzen Programmiersprachen sind ja sehr englischlastig und dann antworte ich darauf auf Englisch und dann bekomme ich eine englische Antwort und dann fehlt mir ein Wort im Englisch, also antworte ich wieder auf Deutsch und bekomme wieder eine deutsche Antwort.
Egal. Auf jeden Fall ist es mittlerweile kein Problem zu sagen, ich habe hier einen inhaltlich guten Text, inhaltliche Anzeigen, mache mir die jetzt in einer anderen Sprache.
Ich brauche noch die Kontrollfunktion, aber ich brauche zum Beispiel eben keine grammatikalischen Kontrollen mehr.
Das Das heißt, der nigerianische Prinz hat mittlerweile auch keine Probleme mehr, eine hundertprozentig grammatikalisch korrekte E-Mail in Deutsch, aber auch in Finnisch und auch in Litausch zu verfassen, weshalb nachher noch ein großes Problem in der Konfektion auftraucht.
Aber jetzt erst mal im Vorteil, es ist für gemeinnützige Organisationen jetzt viel, viel, viel, viel, viel leichter geworden, auf einen nicht muttersprachlichen Bereich ins Marketing zu gehen.
Und zwar mache ich immer noch gute Texte.

Maik Meid:
[1:30:27] Ich bin gespannt, wann die ganzen Spam-Attacken dann aber auch zum ersten Mal über Organisationen kommen werden, wo Greenpeace um Spenden bitten wird, obwohl nicht Greenpeace dahintersteckt.

Jona Hölderle:
[1:30:35] Lass uns Spam noch mal nachher in die Zukunfts-Predictions verschieben, weil das wird ein irres Problem werden, warum ich auf einmal halb optimistisch für Papier bin, aber was ich jetzt hier erstmal positiv sagen will ist, es wird leichter, märkteübergreifend zu kommunizieren.
Wenn wir also die Kernfunktionen...

Maik Meid:
[1:30:59] Ja, aber das haben wir ja schon oft genug gehört, auch gerade beim Thema Anerkennung von Spendenverfahren innerhalb der EU und so weiter und nix ist passiert.
Ich glaube, da sind wir weiter auch massiv zu konservativ, als dass wir über unsere eigenen Grenzen und Kulturkreise hinausdenken.
Da würde ich sagen, das wird nicht passieren.

Jona Hölderle:
[1:31:17] Ja, ich schon. Und zwar sehe ich schon in den letzten Jahren, dass es, wenn wir uns die Facebook-Werbebibliotheken anschauen, dass es immer mehr Werbeanzeigen, Spendenwerbeanzeigen gibt von Organisationen, die Headquarter zumindest in USA und Großbritannien haben.
Und die dann auf einmal reingehen. Manchmal haben die noch einen deutschen Trägerverein, weil das mit dem Spenden so komplett flex ist, aber die brauchen eben nicht mehr diesen großen Ansatz.
Ich glaube, so etwas, was wir vielleicht vor 10, 15 Jahren noch gesehen haben, dass wir sagen, wir bauen jetzt hier in Oxfam Deutschland auf.
Wir bauen jetzt hier eine UNO-Flüchtlingshilfe auf. Das wird es nicht mehr geben.
Beispiel UNO-Flüchtlingshilfe, das gibt es, jetzt weiß ich nicht mehr in wie vielen Ländern, gibt es so eigene Partnervereine.
In den meisten Ländern macht es mittlerweile die Zentrale selber und hat da nur noch ein ganz kleines Büro vor Ort.
Wir sehen das bei Wikimedia, gibt es in Deutschland noch einen großen eigenen Verein, aber das wird in Zukunft da auch nicht mehr so sein.
Das heißt, da wird es einfach leichter, vor Ort noch so zwei, drei Leute zu haben.
Aber nicht mehr den ganzen Kern.

Maik Meid:
[1:32:46] Aber das betrifft ja dann nur die wirklich großen Organisationen.
Also ich war jetzt wieder drei Wochen in Dänemark.
Eine zugegeben Urlaubsstimmung und so weiter. Aber ich mittlerweile glaube ich mir nach vielen Jahren habe ich so, also ich habe zwar wenig Kontakt da natürlich zu Dänen, ganz klar immer mal wieder, aber nicht den intensiven.
Aber du bist da einfach, obwohl die Dänen uns ja irgendwie da schon relativ nahe sind, aber du bist in einem anderen Kulturkreis.
Warum an alles in der Welt sollte der Däne für einen deutschsprachigen Verein spenden, auch wenn er auf Dänisch angesprochen wird, wenn das mit seinem Alltag nur sehr wenig zu tun hat oder aka umgekehrt, warum sollte ich als Deutscher, der hier im Ruhrgebiet sitzt, für einen Verein auf Möhn spenden, nur weil er mich auf Deutsch anspricht und das wirklich möglicherweise eine lokale oder regionale Problematik dort vor Ort löst? Ich glaube, das sind Nischenherangehensweisen.
Ich gehe mit bei den großen Organisationen, da bin ich dabei, aber bei den kleinen, das sehe ich nicht, weil Spenden einfach eine kulturelle Sache ist und die Kulturen auch innerhalb von Europa unterscheiden sich immer noch.

Jona Hölderle:
[1:33:51] Ja, zwei Gegenbeispiele.
Natürlich werde ich mich für ein dänisches, lokales Problem spenden.
Wir haben aber zwei Bereiche, die aus meiner Sicht da besonders spannend sind.
Das eine sind die weltweiten Probleme.
Und da kannst du dir mal eine Organisation anschauen, wie Client Earth zum Beispiel, die gerade ein paar Leute hier in Deutschland eingestellt haben, die aber eigentlich eine relativ zentralisierte Organisation sind, vielleicht jetzt auch sich weiter dezentralisieren.
Mal schauen, dass wir das sehen.
Weiß ich gar nicht, die sich so mehr oder weniger juristisch Klima-Themen anwenden.

[1:34:36] Und die machen jetzt noch ein lokales Büro auf. Aber ich glaube, so Themen, hier dieser Plastik-Sammeltyp aus den Niederlanden, der, kann man inhaltlich jetzt ganz viel drüber reden, aber der weltweit Plastik einsammelt.
So Organisationen, die sozusagen so eine gewisse weltweite Aufmerksamkeit inhaltlich verdienen, die können das eben sehr, sehr schnell machen. Und das andere ist natürlich das Thema Entwicklungszusammenarbeit.

[1:35:08] Wir haben ja jetzt auch schon die absurde Situation, große deutsche Organisationen zu haben, die für kleine Themen in einem anderen Land suchen.
Und ich weiß, da gibt es unheimlich viele rechtliche Probleme, gerade beim Spenden international, Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die ganzen Partnerorganisationen von unseren ganzen großen Entwicklungszusammenarbeitsorganisationen, dass ein paar von denen vielleicht es schaffen könnten, auch die Märkte in den jetzt ja liebenden Ländern alleine zu spielen.
Wahrscheinlich noch nicht ganz ohne vor Ort, aber vielleicht mit einer Person vor Ort, die dann halt noch einen Trägerverein wegen Geldentgegennahme hat.
Da brauchen wir aber eben nicht mehr noch irgendwie...
Controlling in Deutschland, noch Projektmanagement, noch Programmleute und so weiter und so fort. Wäre zumindest meine ...
Ja, ich weiß nicht, ob's eine Vorhersage ist, aber wäre zumindest ein möglicher Weg, der definitiv durch KI unterstützt werden kann. Sagen wir's mal so.
Ist allerdings etwas, was ich auch schon vor KI erwartet habe und zugegebenermaßen bisher erstaunlich wenig funktioniert. Aber ...

Maik Meid:
[1:36:23] Genau, die Frage ist, ob dieser letzte Punkt der Vereinfachung durch Sprachbarriere dann dazu führt, dass die Motivation da ist.
Nochmal, auch das Spenden bedeutet ja dann, Spenderinnen und Spender Betreuung zu machen und die ist kulturell einfach dann in anderen Ländern anders.
Andere Erwartungshaltung, andere Kommunikationsformen.

Jona Hölderle:
[1:36:44] Ja, aber wir haben auch eine immer höhere Erwartungshaltung nach authentischen Einblicken.
Und das ist etwas, was den großen Organisationen immer weniger gelingt.
Und das ist etwas, was die Organisationen vor Ort natürlich viel, viel besser können.
Und wenn ich jetzt die Sprachbarriere nicht mehr habe, aber dann eben direkt vor Ort das Gefühl habe, beteiligt zu sein, könnte ich mir das durchaus vorstellen.
Aber wir werden sehen, wäre ein Verbot meiner Seite.

Maik Meid:
[1:37:12] Genau, wir sind eingestiegen über KI und landen jetzt schon wieder bei Strategien von Organisationen.
Und das ist ja genau das, was wir im Prinzip auch von Anfang an gesagt haben.
Hier tut sich technologisch was, was gleichzeitig nicht nur gesellschaftlich, sondern eben auch strategisch für die Organisation Auswirkungen hat.
Nicht für den Tierschutzverein vor Ort.

Jona Hölderle:
[1:37:33] KI ist ja auch letzten Endes das ganze Thema Digitalisierung nochmal irgendwie auf Steroids, auf Bewusstsein, nee, auf das, was du am Wochenende immer kaufst, sozusagen.
Und da kommen natürlich alle diese Digitalisierungsteams jetzt nochmal in einem anderen Gewand mit einer anderen Geschwindigkeit nochmal auf uns zu.

Noch mehr Auswirkungen


Maik Meid:
[1:38:02] Du hattest einen dritten Punkt, aber den habe ich vergessen.
Du auch, ne? Nee, das war das ja. Ausland. Das war das ja. Genau, richtig, genau.

Jona Hölderle:
[1:38:10] Ich glaube, der war es.

Maik Meid:
[1:38:11] Mediengestaltung, Datenbanken und Ausland. Das war das, was du...

Jona Hölderle:
[1:38:14] Ja. Ich will aber, weil ich jetzt dabei bin und weil wir schon ganz schön lange reden, vielleicht noch einmal kurz, auch wenn wir unsere Struktur wieder total gesprengt haben, aber auf die können wir vielleicht gleich noch mal draufschauen, noch mal kurz auf diese großen Auswirkungen.
Und weil ich gerade dieses Wort Authentizität in den Mund genommen habe.
Ich glaube, wir haben ein, jetzt nur mit dieser Textmediengebenden KI, also nochmal wirklich nur auf einen Teilbereich gehend, wir haben ein ganz großes Problem mit der Wertigkeit von Kommunikation.
Das, was wir jetzt positiv gerade erwähnt haben, ey, ich kann jetzt auf einmal hier KI generiert, irgendwie individualisierte Mailings machen und all diesen Kram, das hat ja durchaus auch eine negative Komponente.
Und die negativste Komponente ist erstmal natürlich, das kann jetzt jeder.
Das heißt, KI macht Kommunikation so unheimlich einfach.

[1:39:20] Dass wir in Bereichen, die ein bisschen weniger ethische Standards haben, als wir vielleicht haben in den meisten Non-Profits, dass das einfach zu einer krassen Inflation von Kommunikation und insbesondere natürlich digitaler Kommunikation führen kann.
Das liegt daran, dass ich einen Großteil von dem, was jetzt auf Webseiten von NGOs steht, halt relativ einfach mal schnell neu generieren kann.
Bleiben wir bei einem Thema wie Gesundheit.
Eine mittelprächtige Webseite zu einer Erkrankung kann ich jetzt einfach sowohl programmieren als auch inhaltlich machen lassen, relativ schnell mir machen lassen.

[1:40:04] Individualisierte E-Mails. Du hattest vorhin das Wort Spam in den Mund genommen.
Spam ist natürlich so viel einfacher geworden, dass es, wenn ich nur so zwei, drei Datenpunkte habe, dann kann ich über Spam so schnell so viele E-Mails in so guter Qualität verschicken.
Selbst Anrufe, also diese ganzen Enkeltrick-Anrufe, die … – Kannst du in der Stimme der Tochter machen mittlerweile.
– Wenn ich ein kleines Stück Aufnahme von deiner Tochter habe, wenn ich zwei, drei Informationen habe, in welche Schule geht sie und was ist ihre Lieblingssportart, dann kann ich das computergeneriert machen.
Und computergeneriert heißt, das wird noch nicht so toll sein, wie wenn deine Tochter dich selber anruft, aber ich kann es halt in der Masse machen.

Maik Meid:
[1:40:55] Hast du diesen Telekom-Clip mitgekriegt?
Den fand ich, auch wenn er ein bisschen dramatisch ist, Das fand ich den gut, packe ich in die Schuhe.

Jona Hölderle:
[1:41:05] Ja, aber ich will auf die Ebene da drüber. Wenn Kommunikation so einfach wird, dann wird Kommunikation so viel. und dazwischen hervorzustechen.
Das merken wir schon beim Thema E-Mail. E-Mail ist einfacher als Postmailings, weil viel, viel günstiger, also werden viel, viel mehr verschickt.
Deshalb gibt es nach wie vor mehr Spam digital als unerwünschte Briefe im Briefkasten.
Deshalb gibt es auch andere rechtliche Regeln dafür. Und es wird für uns richtig, richtig schwer werden, wenn die Wertigkeit von Kommunikation abnimmt, wenn die Leute nicht mehr gerne ihre E-Mails öffnen, weil da nur noch Spam ist, wenn die Leute nicht mehr ans Telefon gehen, weil sie keine Anrufe mehr bekommen wollen von unbekannten Nummern und so weiter und so fort.
Und ich glaube, dass wir da ganz stark darauf achten müssen als Organisation, dass wir eine individualisierte, aber eben auch eine sehr, sehr authentische Kommunikation hinbekommen.
Und das kann dann eben auch dazu führen, dass ich als Onliner sage, ah, als Dank die schöne Postkarte ist doch sinnvoll.

[1:42:24] Und vielleicht nicht das Massen-Cult-Mailing, weil Cult-Mailings werden dadurch vielleicht jetzt auch nicht unbedingt an Wert gewinnen, aber den individualisierten Weihnachtsbrief vielleicht doch auf diesem Medium darein.
Also dass wir nochmal viel, viel stärker da reingehen müssen und gucken müssen, wie ist denn jetzt wirklich die Beziehung zwischen uns und unseren Gegenüber?
Das kann zu so Sachen führen, dass wir vielleicht dann doch exklusiv Informationen auf Webseiten brauchen, dass wir, bin ich gerade in einer großen Konstruktion dabei, etwas zu tun, was sich die letzten zehn Jahre immer abgelehnt hatte, einen eigenen Login-Bereich für eine Webseite zu haben, was jahrelang immer so, hey, ist schon des Todes geweiht war.
Aber wo ich mittlerweile der Ansicht bin, ja, in Teilen brauchen wir das wieder.
Wir brauchen diese enge Beziehung. Wir brauchen diese Möglichkeit zu sagen, das gibt es nur bei uns, weil eben Kommunikation so inflationär wird.

Reinschauen ins Thema KI


Maik Meid:
[1:43:46] Jetzt höre ich schon die Hörerinnen und Hörer, die sagen, boah, ihr Jungs, jetzt habt ihr schon wieder so lange gelabert und irgendwie ist alles wieder nur Larifari und nix Handfestes dabei.

Jona Hölderle:
[1:43:56] Wir haben einen Laber-Podcast abonniert.

Maik Meid:
[1:43:59] Ich wollte es jetzt auch nicht anders sagen. Da bürgen wir ja auch für Qualität.

Jona Hölderle:
[1:44:06] Aber wir freuen uns übrigens ganz, ganz dolle, wenn wir auf komische Aussagen, die wir gemacht haben, in der Realwelt angesprochen werden.
Und das ist mir bei unserem letzten Podcast zweimal passiert und es hat mich sehr gefreut, da auf einer Ebene in Diskussionen einzusteigen, die sonst vielleicht nicht passieren.

Maik Meid:
[1:44:29] Also meine letzte Reaktion war auf einem Alumni-Treffen von der Fund-Wissing-Akademie, dass jemand auf mich zukommt, ah, die Stimme, ich so, alles klar, du bist der Hörer.
Aber jetzt bin ich doch mal neugierig, ich wollte eigentlich jetzt schon mal die Abschlussrunde machen und noch mal ein bisschen was sagen, aber worauf bist du denn angesprochen worden?

Jona Hölderle:
[1:44:53] Tja, also zum einen auch ein bisschen auf diesen kurzen künstlichen Intelligenz-Teil Und beim anderen Teil muss ich jetzt überlegen, weil ich mich ehrlich gesagt gerade nicht mehr dran erinnere.

Maik Meid:
[1:45:07] Also es scheint die Konversation mit dieser Person dir mehr im Kopf geblieben zu sein als der Inhalt. Das finde ich auch gut.
Also bringe ich jetzt gar nicht weiter in Verlegenheit. Deinen roten Kopf kann ich Gott sei Dank auch gerade nicht sehen.
Vielleicht für diejenigen, die jetzt noch ein bisschen erwartet haben, ein bisschen mehr Futter zu kriegen.

Jona Hölderle:
[1:45:25] Das war auch das Thema Remote Work.

Maik Meid:
[1:45:27] Achso, okay, gut. Das ist ja wirklich ein nebenbei Thema gewesen.
Was mir persönlich geholfen hat, um wirklich nochmal reinzukommen, wer noch ein bisschen technischer reinschauen will, will. Da hab ich irgendwie auch einen der Protagonisten nochmal ein Tröt geschickt.
Der sich dafür brav bedankt aber sagte naja, dass jetzt diese podcast folge so geholfen hätte, fänd er spannend.
Mir hat die folge 265 und auch die 266 der freak show weiter geholfen.
Freak show sowieso für alle die so ein bisschen nerdig sind, durchaus ein podcast der in jeden podcatcher gehört und gott sei dank wiederbelebt wurde nach einer langen pause, da hab ich wirklich gezerrt und war sehr sehr dankbar dafür, dass er wieder da ist.
Also die Freakshow 265, 266, mehr die 65 beschäftigt sich wirklich auch nochmal ein bisschen auf einer Meta-Ebene mit dem Thema KI, geht aber auch nochmal auf die eine oder andere Technik ein.
Und als ich dann in dem Trört-Kontakt beim Master mit dem Ralf Stockmann war, der sagte mir, ja, wenn du dann im Prinzip, wenn du dann bei den Großen mitreden willst, guck dir mal bitte dieses YouTube-Video an, das geht auch irgendwie nur vier Stunden.

[1:46:35] What is chap.gpt doing and why does it work. Das ist ein reiner wirklich technischer Blick auf dieses Thema.
Das ist schon hardcore. Ich habe es mir nur zum Teil gegeben, weil ich es einfach auch hinterher nicht mehr verstanden habe.
Aber vielleicht gibt es ja die ein oder andere oder den ein oder anderen unter euch, der sich da rein nerden möchte. Ich packe auf jeden Fall das Video in die Shownotes.
Tja, dann können Sie dann auch bei den Großen mitreden. Wir auf jeden sind das hier nicht. Was wir versucht haben ist, ja, im Prinzip mal nur wirklich mal so einen Überblick zu geben auf das, was da in den kommenden Monaten bis Jahren passieren könnte.
Und auch wir haben es nur angekratzt. Ich glaube, die Diskussion in euren Organisationen als auch in den Dienstleistungsagenturen oder auch wenn du ein Freelancer bist, die sehen noch mal ganz anders aus.
Was wir euch sagen wollten ist, kriegt euren Hintern hoch, befasst euch damit.
Noch ist daher vielleicht noch nichts verloren, aber das geht nicht wieder weg.
Das Thema ist jetzt da und das wird auch nicht wieder abgeschaltet.
Möglicherweise wird es nicht so einen großen Hype haben in der Zukunft und möglicherweise wird es auch nicht mehr so eine große Rolle spielen, weil es selbstverständlich wird in euren täglichen Tun.
Aber es hat was mit Veränderungen von Arbeitsabläufen zu tun bis hin zur persönlichen Veränderung von Arbeitsstilen, Arbeitsrhythmen.

[1:47:50] Deswegen kriegt bitte den Hintern hoch. Wo findet man Informationen? Tja, gute Frage.
Google hilft ja tatsächlich und die Frage ist ja auch, wo wollt ihr hin?
Wollt ihr mehr technisch gucken? Wollt ihr mehr gesellschaftlich gucken?
Wollt ihr mehr soziologisch gucken? Wollt ihr mehr, ja, einfach auch strategisch gucken? Da ist jedem irgendwie geholfen, aber auch da, YouTube ist da sicherlich euer Freund. Hast du noch einen Tipp?

Jona Hölderle:
[1:48:16] Ja, wirklich banale YouTube-Videos sich angucken. Also ich bin ja immer, ich kann ja ganz schlecht von der Meta-Ebene mir Dinge anlesen, sondern ich gehe ja wirklich gerne einfach in die Tools rein.

Maik Meid:
[1:48:30] Und ausprobieren, ja.

Jona Hölderle:
[1:48:31] Und wenn ich dann ein Problem habe, dann suche ich mir was dazu.
Deshalb habe ich jetzt nicht so den einen Kanal. Und ich habe ganz viele halbwegs gute YouTube-Videos, die alle von ganz schrecklichen Menschen gemacht sind, mir angeguckt.
Weil ja, es ist halt dann doch wieder ein Hype. Und da gibt es so Marketing-Horste, die sind so schrecklich.
Aber es kann trotzdem manchmal hilfreich sein.
Vielleicht kann ich eine kleine Sache empfehlen, weil sie kostenlos ist und zumindest einen guten Überblick bietet.
Und da schicke ich dir gleich den Link. Es gibt auf LinkedIn, sponsert bei Microsoft, deshalb gibt es auch so einen Teil zu Bing-Suche und AI. Aber so ein, Einführungskurs in das Thema generative AI und der ist jetzt nicht so unheimlich anwendungsorientiert, dass man danach direkt loslegen kann, aber der gibt einem schon erstmal einen ganz guten Überblick.

Maik Meid:
[1:49:45] Was ich glaube ich sagen könnte ist, wenn ihr loslegen wollt, schnappt euch ein LLM, also ein Sprachmodell von mir aus Chat-GPT, ja ihr habt da jetzt, also ich nutze ich auch, ja hab ich Katsching und nutzt, nehmt euch das, danke, dein Link kommt gerade, vielen Dank, nehmt euch, nehmt euch ein, ein Sprachmodell, so, die kostenlos Version reicht dicke aus, erstmal, Wenn ihr an dem Punkt seid, die Unterschiede zwischen 3.5, und 4 rauskriegen zu können, dann seid ihr auch in der Lage, das zu tun, dann wisst ihr, worum es da geht und dann könnt ihr auch mal ein bisschen Geld in die Hand nehmen.
Dann könnt ihr aber auch, müsst ihr gar nicht unbedingt das Monatsabo abschließen, sondern dann könnt ihr auch diejenigen, die dann wissen, worum es geht, wissen, wie es geht, könnt ihr euch einfach auch einen API-Schlüssel generieren lassen und könnt das dann über andere Dinge tun.
Der Nachteil bei dem API-Schlüssel ist, dass zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht alle die Version 4 nutzen können. Das rollen die gerade aus.
Aber wenn du überhaupt nicht weißt, wovon ich jetzt gerade spreche, dann nutz bitte einfach die ganz normale kostenlos Version von zum Beispiel ChatGPT und probiere einfach aus in Verbindung mit YouTube-Videos, wie man so einen Prompt schreibt, ist das schon ganz in Ordnung.
Und vielleicht parallel dazu einfach einen.

[1:51:13] Bildgenerierer nutzen. Also das kann Stable Diffusion sein, aus dem man vielleicht nicht ganz so einfach sofort gute Sachen rauskriegt. Das kann Mid-Journey sein.
Mid-Journey an sich, dann auch nochmal für vielleicht nicht ganz so digital Begabte nochmal mit dem kleinen, mit der kleinen Hürde, dass das Ganze eben über einen Discord läuft, über einen Discord-Server, dass man sich also nicht bei Midjourney anmeldet, sondern bei Discord, aber auch da gibt es wirklich für Dummies YouTube-Videos, die einem da weiterhelfen.
Also mein Tipp, einfach einmal mit einem Sprachmodel beginnen, mit einem Bildgenerator beginnen und dann einfach ausprobieren und dann Schritt für Schritt weiterkommen und feststellen, fängt euch das, bringt euch das irgendwas, bringt euch das weiter und falls ja, kommt ihr Stück für Stück dann auch selber auf die Wege und kommt dann auch sehr schnell auf den Gedanken, wie das eurer Organisation weiterhelfen kann.
Wenn euch das überhaupt nicht triggert und wenn ihr da überhaupt keinen Nerv drauf habt nach dem ersten Ausprobieren, dann vielleicht eher darauf warten, was die Organisation mit euch macht. Und dann gucken, wie ihr das Anwendungswissen später generiert.

Jona Hölderle:
[1:52:20] B1 Genau. Das ist auch mein Abschluss. Nicht verrückt machen lassen.
Wenn ihr denkt, oh Gott, dann ist das auch okay.
Dann schaut euch mal zwei, Videos an, was es kann und schreibt gleich einen Kalender, dass man in einem halben Jahr noch mal drauf guckt.
Also ich bin vollkommen deiner Meinung, Mike. Es wird so schnell nicht fortgehen und das wird schon sehr, sehr viel verändern.
Aber es ist eben auch gerade in der Hype-Phase.
Das heißt, es ist eben auch so, dass man jetzt nicht etwas verpasst, wenn man es heute nicht macht, weil man jetzt irgendwie in Urlaub fährt, sondern es ist tief durchatmen.

Maik Meid:
[1:53:04] Es soll ja Menschen geben, die beschäftigen sich sogar im Urlaub damit, weil sie nur im Urlaub die Zeit dafür haben.

Jona Hölderle:
[1:53:09] Ja, das ist auch total gut. Das geht mir so.
Ich habe auch jetzt im Urlaub zum ersten Mal jetzt Geld draufgeschmissen, weil es sich jetzt gerade lohnt, mal ein bisschen tiefer reinzugucken in das ein oder andere.
Aber ich habe das vorhin ja schon mal gesagt, ich glaube, es ist immer gut, das im Blick zu behalten, aber ich glaube nicht an dieses verpasst, verpasst, verpasst.

Maik Meid:
[1:53:40] Ihr habt diese Folge nicht verpasst. Wer bis hierhin durchgehalten hat, hat eine Menge durchgehalten und darf sich jetzt einen Kaffee holen.
Ich danke dir für deine Zeit und hoffe, dass wir uns das nächste Mal wieder hören mit einem anderen Audio-Setup.

Jona Hölderle:
[1:53:51] Und ich vertraue sowohl in deine technischen Fähigkeiten als auch in die Fähigkeiten der KI, dass das alles so ist, dass es fast niemand bemerkt.
Und das sei an dieser Stelle erwähnt, weil ich wirklich positiv gerade der Meinung bin, es gibt sehr gute Podcasts da draußen, die inhaltlich sehr gut sind, deren Audioqualität vielleicht noch stärker verbessert werden kann als dieser.

Maik Meid:
[1:54:20] Schön gesagt. Alles Gute euch. Tschüss.